1. Magisk und seine Entwicklungszweige (Alpha, Beta, Gamma, Delta)
Beschreibung & Funktionsweise:
Magisk ist ein systemloser Root-Manager, der Änderungen am System ermöglicht, ohne die Systempartition zu modifizieren. Die Bezeichnungen „Alpha, Beta, Gamma, Delta“ beziehen sich auf unterschiedliche Entwicklungs- bzw. Testzweige, die experimentelle Funktionen, Optimierungen oder unterschiedliche Stabilitätsgrade enthalten.
Voraussetzungen:
Entsperrter Bootloader, modifizierter Android-Kernel, Installierte App zum verwalten
Abhängigkeiten & Kombinierbarkeit:
Magisk bildet die Basis für fast alle anderen Module. Unterschiedliche Magisk-Zweige dürfen nicht gleichzeitig installiert werden – du wählst jeweils einen Entwicklungsstand, der deinen Bedürfnissen entspricht.
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2. Zygisk, Zygisk-Next und Zygisk-Assistant
Diese Module beziehen sich auf das Injektions-Framework innerhalb von Magisk, das das Einhängen in den Android-Zygote-Prozess ermöglicht (der als Vorlage für App-Prozesse dient).
Zygisk:
Funktion: Integriert sich in den Zygote-Prozess, um Module systemlos in Apps zu laden.
Voraussetzungen: Aktuelle Magisk-Version
Abhängigkeiten: Dient als Grundlage für viele Hook-Frameworks (z. B. LSPosed).
Ist in Magisk standartmäßig enthalten, aber von Beginn an deaktiviert.
Zygisk-Next:
Funktion: Eine alternative bzw. weiterentwickelte Implementierung von Zygisk, die zusätzliche Features oder verbesserte Kompatibilität bieten kann.
Hinweis: In der Regel sollte nur eine Variante aktiv sein, um Konflikte im Injektionssystem zu vermeiden.
Zygisk-Assistant:
Funktion: Ein unterstützendes Tool, das bei der Konfiguration und dem Debugging von Zygisk-Injektionen hilft und hier das Vorhandensein von Zygisk zu verstecken versucht.
Voraussetzungen: Funktioniert als Ergänzung zu Zygisk in einer kompatiblen Magisk-Umgebung.
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3. Rezygisk
Beschreibung & Funktionsweise:
Rezygisk ist eine alternative Implementierung des Zygisk-Konzepts, die für spezielle Einsatzzwecke entwickelt wurde. Es arbeitet ähnlich, indem es in den Zygote-Prozess eingreift, verwendet aber einen abgewandelten Ansatz.
Voraussetzungen:
Funktionierender Magisk-Root (oder eine vergleichbare systemlose Umgebung)
Abhängigkeiten & Kombinierbarkeit:
Wird üblicherweise als Ersatz zu den Standard-Zygisk-Varianten eingesetzt – eine parallele Nutzung mit Zygisk oder Zygisk-Next kann zu Konflikten führen.
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4. LSPosed, Xposed und EdExposed
Dies sind Frameworks, die das sogenannte „Hooking“ ermöglichen – also das Einhängen von zusätzlichem Code in System- und App-Prozesse.
LSPosed:
Funktion: Ein moderner, Magisk-kompatibler Hook-Framework, das in der Regel über Zygisk (oder alternativ Riru) arbeitet und als Nachfolger zu klassischen Xposed-Varianten gedacht ist.
Voraussetzungen:
Magisk mit aktivierter Zygisk-Funktion
Abhängigkeiten: Baut auf den Injektionsmechanismen (Zygisk/Riru) auf.
Xposed:
Funktion: Ein älteres Framework, das ursprünglich tiefe Systemeingriffe ermöglichte – heute jedoch oft mit Kompatibilitätsproblemen auf neueren Android-Versionen kämpft.
Voraussetzungen: Häufig Root und bei älteren Varianten direkte Systemmodifikationen; moderne Setups nutzen oft Riru als Basis.
Nicht kombinierbar: LSPosed und klassische Xposed-Module sollten nicht gleichzeitig aktiv sein, da sie beide denselben Hooking-Mechanismus beanspruchen.
EdExposed.Apatch:
Funktion: Eine Variante des Xposed-/EdXposed-Frameworks, die den Apatch-Injektionsmechanismus verwendet und damit für neuere Android-Versionen optimiert sein soll.
Voraussetzungen:
Kompatible Magisk-/APatch/Riru-Umgebung
Nicht kombinierbar: Sollte nicht parallel zu anderen Xposed-basierten Frameworks (z. B. LSPosed) betrieben werden.
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5. Riru
Riru:
Funktion: Ein Modul, das es ermöglicht, Code in den Zygote-Prozess zu injizieren, bevor Apps gestartet werden. Es bildet die Grundlage für viele Hook-Frameworks (wie LSPosed oder EdXposed).
Voraussetzungen:
Magisk-basierte Root-Umgebung
Abhängigkeiten: Muss vor den Hook-Frameworks geladen werden, die darauf aufbauen. Häufig ungenauer und deswegen nur bedingt zu empfehlen.
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6. KernelSu, KPM, APatch
Diese Module arbeiten auf tiefer (Kernel‑/System‑) Ebene und ermöglichen spezifische Patches oder erweiterten Root-Zugriff.
KernelSu:
Funktion: Ermöglicht Root-Rechte auf Kernel-Ebene, um systemnahe Operationen durchzuführen.
Voraussetzungen:
Ein Kernel, der modulare Eingriffe bzw. dynamisches Patchen zulässt.
Oft ein individuell angepasster oder bereits gerooteter Kernel.
Offener Bootloader.
Verwaltbare App.
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7. PlayIntegrityFix
Beschreibung & Funktionsweise:
Dieses Modul zielt darauf ab, Google’s Play Integrity-Prüfungen zu umgehen oder anzupassen, sodass gerootete oder modifizierte Geräte von bestimmten Apps (z. B. Games oder Banking‑Apps) nicht blockiert werden.
Voraussetzungen:
Eine systemlose Root-Umgebung (z. B. Magisk)
Kompatible Android-Version
Abhängigkeiten & Kombinierbarkeit:
Sollte idealerweise als Einzellösung für Integrity‑Fixes eingesetzt werden, da parallele Sicherheits- bzw. Integritätsmodule sich gegenseitig beeinträchtigen können.
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8. TrickyStore
Beschreibung & Funktionsweise:
TrickyStore ist ein Modul, das darauf abzielt, bestimmte Prüfungen oder Sperren von Apps zu „täuschen“ – etwa um zu verhindern, dass Apps modifizierte Systemdaten oder Root-Zugriff erkennen.
Voraussetzungen:
Eine funktionierende Magisk-Installation
Gegebenenfalls weitere Einstellungen, je nach Zielanwendung
Abhängigkeiten:
Kann in Kombination mit anderen Modulen verwendet werden, sollte aber in Setups, in denen mehrere „Verfälschungs“-Module aktiv sind, auf mögliche Konflikte geprüft werden.
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Allgemeine Hinweise und Voraussetzungen
Android-Version:
Viele dieser Module setzen mindestens Android 8–10 voraus, während neuere Varianten (insbesondere bei Hook‑Frameworks) oft Android 10+ benötigen.
Bootloader & Recovery:
Ein entsperrter Bootloader ist meist Voraussetzung; zum Flashen von Magisk (und einigen Modulen) ist häufig ein Custom-Recovery oder ein Patchen des Boot‑Images notwendig.
Magisk als Basis:
Die meisten Module bauen auf Magisk auf – daher ist eine stabile Magisk-Installation essenziell.
Injektionskonflikte:
Da mehrere Module in den Zygote-Prozess eingreifen (z. B. über Zygisk, Riru oder alternative Frameworks), ist es wichtig, nicht gleichzeitig konkurrierende Systeme (wie LSPosed und klassisches Xposed) zu aktivieren.
Kernel-Anforderungen:
Module wie KernelSu, Magisk, APatch oder KPM erfordern einen Kernel, der entsprechende Anpassungen zulässt. Oft ist hier auch ein individueller Kernel erforderlich.
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Shizuku (statt „Shizuko“)
Beschreibung & Funktionsweise:
Shizuku ist eine App, die es ermöglicht, bestimmten Anwendungen erweiterte Berechtigungen zu geben, ohne dass Root-Zugriff erforderlich ist.
Statt Root-Rechte zu nutzen, arbeitet Shizuku mit dem Android Debug Bridge (ADB) oder über einen speziellen Dienst, der im Hintergrund läuft.
Viele Apps, die tiefergehende Systemfunktionen benötigen (z. B. AppOps, Permission Manager), nutzen Shizuku als Middleware, um Berechtigungen zu erlangen.
Voraussetzungen:
Android 10+
Aktivierung über ADB, Wireless ADB oder Root
Falls ohne Root: Ein PC ist für die initiale ADB-Aktivierung erforderlich oder eine einmalige Verbindung zu einem autorisierten WLAN nach jedem Startvorgang des Gerätes.
Abhängigkeiten & Kombinierbarkeit:
Funktioniert unabhängig von Magisk, LSPosed oder Xposed.
Kann jedoch mit anderen Root-Manager kombiniert werden, um Systemberechtigungen effizienter zu verwalten.
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APatch (APM und KPM für Android)
Beschreibung & Funktionsweise:
APatch ist ein modulares System, das es ermöglicht, systemweite Patches anzuwenden, ohne die Systempartitionen zu verändern.
Ziel ist es, Apps und Systemprozesse zu modifizieren, indem gezielt Änderungen im Speicher oder an bestimmten Hooks vorgenommen werden.
Voraussetzungen:
Root-Rechte (meist über APatch, Magisk oder KernelSu)
Android-Version kompatibel mit den spezifischen Patches
Abhängigkeiten & Kombinierbarkeit:
Kann mit anderen Patch-Systemen wie APM oder KernelSu interagieren.
Sollte nicht mit inkompatiblen Hook-Frameworks (z. B. mehreren Xposed-Varianten) kombiniert werden, um Konflikte zu vermeiden.
Benötigt einen gepachten Kernel und einen offenen Bootloader.