Fairphone 3+ und das 6mq - nachhaltige Technik wird erwachsen :)

sozialpr

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12 August 2020
20
Hallo zusammen,

verzeiht mir bitte die etwas clickbaitige Überschrift. :) Der Post ist auch mehr lautes Denken um Eure Gedanken zum Thema zu hören.

Fairphone hat heute das Fairphone 3+ und - wichtiger - neue Kameramodule angekündigt, die mit dem aktuellen Fairphone 3 kompatibel sein werden. Plus des Android 10 Update kommt endlich im September :).

Fairphone 3+ Video

Das bringt mich zum Titel: Mit dem Fairphone 3 (+) und dem 6mq - das sich ja seiner finalen Zertifizierung nähert - werden nachhaltige Smartphones endlich auch für Normalanwender:innen alltagstauglich und damit "erwachsen". Was meint ihr, ist das die Schwelle zu einer kleinen aber feinen nachhaltigen Tech-Industrie? Freue mich auf Eure Gedanken.

Viele Grüße,
Christian
 
Beide Unternehmen sind kurz überlang, gut vertreten. Top Geräte sind, wie du geschrieben hattest, 6mq und 3+. Wenn beide Massentauglich sind, müssen die Fische nur noch anbeißen. Wenn dies geschieht, dann denke ich, ist es eine Frage der Zeit bis es ein Selbstläufer wird, Shift vielleicht durch mehr einnahmen andere Ideen realisieren können.

Aber das ist wieder dieses, "hätte, könnte, wenn..."

Das soll nicht negativ klingen. Ich freue mich riesig für Shift, wenn Sie dadurch mehr Einnahmen generieren können, eine Sorgenfalte weniger wird. :D
 
Für mich ist es klar mehr Chance als Risiko.
Wenn die Lineare Community anbeißt, Root und TWRP kommt wird das 6mq sehr lange mein #Lovephone sein👍
Schon jetzt bin ich sehr zufrieden 👍
 
Ich hatte länger überlegt, ob ich meine Gedanken zu diesem Beitrag "zu Papier" bringen soll oder nicht...

Christian, Du bis ein neues Mitglied in diesem Forum, hast nur diesen einen Beitrag verfasst und weist nicht aus, daß sich ein Shiftphone in Deinem Besitz befindet. Mich persönlich hatte Dein Beitrag bereits beim ersten Lesen Verwundert.

Kann es sein, daß Du hier nur Werbung für das Fairphone 3/3+ machen möchtest und uns Shift-Liebhaber noch so nebenbei noch ein wenig aushorchen willst?

Das war zumindest mein Erstes und ist mein jetziges Empfinden.
 
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Ich hatte länger überlegt, ob ich meine Gedanken zu diesem Beitrag "zu Papier" bringen soll oder nicht...

Christian, Du bis ein neues Mitglied in diesem Forum, hast nur diesen einen Beitrag verfasst und weist nicht aus, daß sich ein Shiftphone in Deinem Besitz befindet. Mich persönlich hatte Dein Beitrag bereits beim ersten Lesen Verwundert.

Kann es sein, daß Du hier nur Werbung für das Fairphone 3/3+ machen möchtest und uns Shift-Liebhaber noch so nebenbei noch ein wenig aushorchen willst?

Das war zumindest mein Erstes und ist mein jetziges Empfinden.

Moin, ich kann deine Skepsis verstehen aber nein, dem ist nicht so. Ich bin neu angemeldet, lese aber schon sehr lange bei Shiftphones mit. Ich hatte mal ein 6m, aktuell ein Fairphone 3, und werde mir das 6mq anschauen sobald ich eine Chance dazu habe.

Es geht mir tatsächlich um Feedback zu meinen lauten Gedanken, einfach weil ich nachhaltige Technik spannend finde und ein Gefühl dafür bekommen will, wie andere, die sich dafür interessieren, den aktuellen Status sehen.

P.S.: Hätte ich das FP3+ bewerben wolle, hätte ich zum FP Shop verlinkt. :) Gerade in der Nische der nachhaltigen Technik sehe ich aktuell keine konkurrenz sondern nur das Potenzial, die Philosophie und Produkte gemeinsam größer zu machen. Das Marktpotenzial ist riesig :).
 
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Das bringt mich zum Titel: Mit dem Fairphone 3 (+) und dem 6mq - das sich ja seiner finalen Zertifizierung nähert - werden nachhaltige Smartphones endlich auch für Normalanwender:innen alltagstauglich und damit "erwachsen". Was meint ihr, ist das die Schwelle zu einer kleinen aber feinen nachhaltigen Tech-Industrie? Freue mich auf Eure Gedanken.

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Nur dann wenn die Politik Gesetze für Unternehmen so anpasst, dass z.B. eine Gemeinwohlbilanz erstellt werden muss und diese wie vorgeschlagen belohnt/sanktioniert ist. Also bei Umbau der Wirtschaft auf Nachhaltigkeit. Das ist derzeit nirgendwo in Sicht. Mit viel Glück ist die Generation der Fridays for Future mit ausreichend Rückgrat und Intelligenz gesegnet das dann umzusetzen wenn sie am Ruder sind.
 
Nur dann wenn die Politik Gesetze für Unternehmen so anpasst, dass z.B. eine Gemeinwohlbilanz erstellt werden muss und diese wie vorgeschlagen belohnt/sanktioniert ist. Also bei Umbau der Wirtschaft auf Nachhaltigkeit. Das ist derzeit nirgendwo in Sicht. Mit viel Glück ist die Generation der Fridays for Future mit ausreichend Rückgrat und Intelligenz gesegnet das dann umzusetzen wenn sie am Ruder sind.
Klar, Politik und Wirtschaft müssen ihren Teil tun. Nur sind Shiftphones und Fairphone ja Teil der Wirtschaft und können zusammen mit anderen Initiativen Veränderung unterstützen. Auch politisch wird da seit Jahren dran gearbeitet, ist nur leider zäher und langsamer, als ich es mir wünschen würde.
 
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Klar, Politik und Wirtschaft müssen ihren Teil tun. Nur sind Shiftphones und Fairphone ja Teil der Wirtschaft und können zusammen mit anderen Initiativen Veränderung unterstützen. Auch politisch wird da seit Jahren dran gearbeitet, ist nur leider zäher und langsamer, als ich es mir wünschen würde.
Da kann ich nur zustimmen. So lange allerdings jeder Veränderungswunsch an gesetzlichen Fehlkonstruktionen als sofortiger Absturz in den Kommunismus verhindert wird, schwierig. Als ob es nur ultrarechten Kapitalismus oder ultralinken Kommunismus gäbe und nicht gute oder schlechte Ideen was die Ausgestaltung einer Wirtschaft angeht, die sich an das Grundgesetz zu halten hätte.
 
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Ich denke es wäre schon längst möglich gewesen "nachhaltigere Produkte" herzustellen - seien es Waschmaschinen, Drucker oder Smartphones. Das Problem sind meiner Meinung nach drei Dinge:

1. Wir werden zugemüllt mit Werbung, die uns suggeriert, dass wir nicht mehr "up to date" sind. Sie will uns einreden wir bräuchten Dinge, von denen wir bisher noch nicht wussten, dass wir sie brauchen. (Ahh die neue Waschmaschine kann ich per App steuern - wow. Muss ich kaufen. Ach Moment: zum Wäsche einlegen und rausnehmen muss ich ja eh vor Ort sein).

2. Alles muss billig sein. Aber es gibt in manchen Produktgruppen Unterschiede in der Qualität (nicht wie bei Druckern).
Ja, die Miele Waschmaschine kostet das Doppelte - aber sie hat im Gegensatz zu Bosch/Siemens keine anvisierte Lebensdauer von 5 Jahren sondern eher von 15 Jahren (unsere ist 25). Also was ist am Ende günstiger?

3. Um das Wachstumsmodell am Laufen zu halten, scheut sich die Politik seit Jahren davor Gesetze zu machen, die ein bestimmtes Ökodesign vorschreiben. Jetzt gibt es das endlich die Ökodesign Richtlinie, aber sie gilt nicht für IT-Elektronik und macht nur grobe Ansagen. Eine Weiterentwicklung ist dringend notwendig.

 
Ich denke es wäre schon längst möglich gewesen "nachhaltigere Produkte" herzustellen - seien es Waschmaschinen, Drucker oder Smartphones. Das Problem sind meiner Meinung nach drei Dinge:

1. Wir werden zugemüllt mit Werbung, die uns suggeriert, dass wir nicht mehr "up to date" sind. Sie will uns einreden wir bräuchten Dinge, von denen wir bisher noch nicht wussten, dass wir sie brauchen. (Ahh die neue Waschmaschine kann ich per App steuern - wow. Muss ich kaufen. Ach Moment: zum Wäsche einlegen und rausnehmen muss ich ja eh vor Ort sein).

2. Alles muss billig sein. Aber es gibt in manchen Produktgruppen Unterschiede in der Qualität (nicht wie bei Druckern).
Ja, die Miele Waschmaschine kostet das Doppelte - aber sie hat im Gegensatz zu Bosch/Siemens keine anvisierte Lebensdauer von 5 Jahren sondern eher von 15 Jahren (unsere ist 25). Also was ist am Ende günstiger?

3. Um das Wachstumsmodell am Laufen zu halten, scheut sich die Politik seit Jahren davor Gesetze zu machen, die ein bestimmtes Ökodesign vorschreiben. Jetzt gibt es das endlich die Ökodesign Richtlinie, aber sie gilt nicht für IT-Elektronik und macht nur grobe Ansagen. Eine Weiterentwicklung ist dringend notwendig.

Das mit den nachhaltigeren Produkten kann ich unterschreiben. Wir sind in den 60ern in Blechdosen mit einem Smartwatchrechner und Greenscreens zum Mond geflogen (als Meschheit). In den 50 Jahren danach haben wir so viel von der Natur gelernt. Da muss mehr gehen als damals.
Klar, technisch bedeutet das mehr Hirnschmalz. Monetär ist das mit der aktuellen Wirtschaftsweise nicht möglich. Dazu müsste die Inflation um den Bereich 0 gehalten werden (+/-4). Durch den aktuellen Wachstumszwang (gewünschte Inflation ~ +2%), haben alle die das machen einen wirtschaftlichen Nachteil. Weil sie weniger an Reparaturen verdienen, an Folgegeräten usw.
Wachstumszwang ist sinnlos. Jemand ohne fließend Wasser, Strom, Schulbildung,..Grundlegendes, der braucht eine Wirtschaft die wächst, bis er da ausreichend hat. Aber bei uns? Das 2. Auto, der 3. Fernseher, 20 Sorten Essiggurken im Geschäft (anstatt einer neutralen Basis mit Anleitung zur Herstellung des eigenen bevorzugten Geschmacks, als Bsp.). Völlig sinnlos. Überproduktion. Stress, Hektik, Burnout, Flucht vor dem eigenen Leben (Urlaub),... .

1) ist ein Symptom. Nämlich des Wachstumszwangs. Gesteuert über die Inflation.

2) das basiert darauf, dass die Regeln der Wirtschaft so gestaltet sind, dass Anhäufung von Geld (bis zum Exzess) belohnt wird. Geld wird behandelt wie ein Gut, eine Ware, ein Ding. Dabei ist Geld sowas wie Blut oder ein Schmiermittel. Eine trockene Maschine wird kaputt. Ohne Blut kein Leben. Eine gewisse Sparsamkeit macht Sinn. Jeder kennt das, für größere Anschaffungen oder als Reserve für den Fall der Fälle. Aber für natürliche Personen bräuchte es eigentlich geregelte Obergrenzen. Ein interessantes Modell gibts da in der Gemeinwohlökonomie (Felber). "Die erste Million muss am leichtesten sein, danach wirds schwieriger (für natürliche Personen)." Sonst ist es wie es aktuell zu sehen ist. Ein Kind hört nicht auf zu naschen wenn die Eltern nicht einbremsen.

3) ich hab den Eindruck so richtig wurde über sowas nur in Mangelwirtschaften nachgedacht. Da müsste wohl in Ländern wie Russland früher, Kuba, Iran oder afrikanischen Staaten nachgesehen werden worauf es da ankommt. In den Überflussgesellschaften wird das durch Erbsenzähler verhindert. Weil die eben Geld als Ware sehen, nicht als Umlaufmittel.

Im Grunde hängts daran wie wir als Menschheit die Regeln für Wirtschaft gestalten. Klar, es ist ein Experiment, weil wir die ersten in der Geschichte der Menschheit sind die vor der Aufgabe stehen. Aktuell steht alles auf Scheitern (Lebensraum des Menschen, langfristige Überlebensperspektiven,...ich denke jeder kennt die Puzzleteile). Es gibt Silberstreifen und noch haben wir die nötige Kraft. Aber wenn wir erst in der Wüste stehen, hungern und dursten, wirds schwierig, nicht?
Japan hat nach Fukushima ein gutes Gesetz gebracht. Nur die 3 besten Geräte (energieeffizient, nachhaltig,..) einer Firma dürfen auf den Markt. Wenn eine Firma unterschiedliches herstellt, natürlich von jeder Kategorie.
Wird das z.B. durch eine Ökobilanz (Gemeinwohlökonomie) abgefragt und entsprechend honoriert oder sanktioniert, lässt sich die Entwicklungsrichtung in Bezug auf Nachhaltigkeit, Haltbarkeit, Reparierbarkeit,.... steuern.
Aber, der Wachstumszwang muss weg, trotzdem muss jeder leben können.
 
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Ganz kurz als Kommentar meinerseits: Danke für die wirklich gute Diskussion hier im Thread. So was hatte ich mir mit dem Post erhofft. 🙏
 
Zu dem Thema gab es vor einigen Jahren einen Film auf arte: 'Kaufen für die Müllhalde'. Ist z.Zt. nicht in der Mediathek verfügbar, aber vielleicht gibt es irgwndwann wieder eine Wiederholung.
 
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