Nachhaltigkeit wäre schön. Das Shift6mq wurde Ende 2020 ausgeliefert. Es ist also gerade mal 4 Jahre alt. Jetzt gibt es schon Engpässe bei Ersatzteilen und von Softwaresupport braucht man auch nicht reden. Wieviele Sicherheitsupdates gab es denn. Kaum nennenswert.
Ich rege mich auf, wenn die "Großen" ihre Geräte so schnell beerdigen. Bei Shift fast schlimmer.
hier ein paar Beispiele von Nachhaltigkeit:
- 7 Jahre Support beim Pixel
- Samsung hat auch auf 7 Jahre nachgezogen (vorher 4)
- noch IOS Updates von 10 Jahre alten iPhone5s
PS. IPS Panel statt OLED...übles Downgrade.
Das ist sicher wahr - aber das heißt nicht unbedingt, dass man es Shift alles vorwerfen kann.
Shift ist in einer Zeit angetreten, in der die großen Hersteller ihre Smarthpones bewusst als Wegwerfprodukte konzipiert haben und in denen man auch bei Google und Samsung meilenweit von heutigen Update-Versprechen weg war (auch weil Smartphones da in zwei Jahren noch viel zentralere Leistungssprünge machten).
Da hat man mit Fairphone zusammen wirklich bewegt und auch die Welt ein Stück weit verändert, in dem man gezeigt hat, dass viele Kunden das nicht wollen und gezielt langlebigere Produkte suchen und dafür auch Abstriche an anderer Seite hinnehmen. Erst danach wurde man - das sehe ich auch so - leider teilweise von den großen Firmen überholt, als die - nicht der Nachhaltigkeit wegen, sondern weil sich der Markt bewegt hatte - auf lange Update-Garantien umgeschwenkt sind. Dass es für die kleine idealistische Schmiede schwierig wird, in Sachen Updates mit Google mitzuhalten, wenn die ihre x-fach höheren Ressourcen in das Thema stecken, ist doch logisch.
Ich finde es da ziemlich tragisch, wenn Shift letztlich unter dem eigenen Erfolg leidet und den noch mit vorgeworfen kriegt. Selbes Spiel beim Recht auf Reparatur, für das man immer gekämpft hat. Und zwar völlig uneigennützig, denn natürlich ist es für die Firma Shift selbst eher ein Nach- als ein Vorteil, wenn zukünftig auch die Großen reparierbar bauen müssen weil man mit deren Skalierungseffekten natürlich nicht mithalten kann. Der eigene Impact frisst einem leider wenns blöd läuft die eigene Besonderheit weg. Während es bspw. beim 13mi noch ein riesen Pluspunkt war, den Akku und das Display tauschen zu können, wegen dem man auch bereit war das Gewicht und die Abmessungen des Geräts im Vergleich z.B. zu einem Surface hinzunehmen, kann man mittlerweile auch die neuen Surfaces ganz gut reparieren und die Rechnung geht im Vergleich jedenfalls weniger auf als vorher.
Shift wird daher - neben der Reparierbarkeit, an der man natürlich weiter festhalten und arbeiten muss - meines Erachtens langfristig vermehrt auf ihre zweite Besonderheit setzen müssen: Die Software-Offenheit (Ubuntu beim Shiftbook / OS-L und Custom-Roms beim Phone) und den Datenschutz.
Deswegen fand ich es z.B. so fatal, dass man beim Shift8 die ursprünglich für Außen angekündigten Killswitches für den gängigen User quasi nutzlos gemacht hat, um das Gerät wasserdicht zu machen. Meines Erachtens eine strategische Fehlentscheidung, die man zukünftig unbedingt korrigieren sollte - denn das wäre ein Killer-Feature gewesen, dass es so kaum irgendwo gibt. Und ein Alleinstellungsmerkmal braucht man, wenn die Konzerne in Sachen Reparierbarkeit nachziehen, und man weiter was bewegen will.