SHIFTBike - nachhaltig?

jefla

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Beta Tester
31 Oktober 2019
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Ich bin erst gestern darüber gestolpert:

"Abgefahren: Das neue SHIFTbike!​

Unser SHIFTbike mit kraftvollem 120 Nm-Mittelmotor ist ein echter Action-Garant. Im Downhill kannst du dich auf die Robustheit hochwertigster Komponenten verlassen, im Uphill bringt dich der 900 Wh-Akku mühelos zurück zur Startlinie.
Das SHIFTbike ist kein gewöhnliches E-Mountainbike (E-MTB). Es setzt neue Standards in Sachen Langlebigkeit und Nachhaltigkeit."

Ein E-Bike, um zur Arbeit zu fahren und das Auto in der Garage zu lassen, ist in meinen Augen nachhaltig. Ein E-Bike für alte oder behinderte Menschen, die sonst nicht mehr Fahrrad fahren können, ist auch nachhaltig. Ein Action- und Fun-E-MTB ist nicht nachhaltig, es ist eine Belästigung im Wald für Mensch und Tier. Der große Ressourcen fressende Akku ist Sondermüll. Und es ist fern jeglicher Nachhaltigkeit, Atom- und Kohlestrom im Wald zu verheizen. Als treuer Anhänger von Shift bin ich über diese neue doppelbödige Marketing-Politik der Firma entsetzt. Für mich wäre es mittelfristig - unsere drei Phones in der Familie werden noch ein wenig halten - ein Motiv, SHIFT den Rücken zuzukehren. Ich wünsche mir, dass Shift baldmöglichst dieses überflüssige Life-Style-Produkt wieder aus dem Sortiment nimmt.
Es würde mich sehr interessieren, was andere darüber denken?
 
Ja, irritiert mich auch. Ich tippe einfach darauf, dass das Crowdfunding dafür im Sande verläuft und das rechtzeitig eingesehen wird, dass das eher ein Minusgeschäft werden würde.
 
Vorne weg: Ich bin nicht der größte Freund von E-Bikes.

Dennoch denke ich, dass der Ansatz hier von Shift durchaus nachhaltig und eben auch fair ist (Shift ist ja nicht nur ein Brand, bei dem es ausschließlich um Nachhaltigkeit geht, sondern auch andere Aspekte wie Fairness betrachtet werden). Unter dem Ausgangspunkt, dass es unabhängig davon, ob Shift ihr neues E-MTB entwickelt/veröffentlicht oder nicht, es sowieso ein Angebot von E-MBTs gibt, möchte Shift in dieser Gerätekategorie zumindest ein Produkt bereitstellen, dass auch unter den Aspekten Nachhaltigkeit und Fairness produziert wurde. Der Akku ist leicht tauschbar und wir bei Shift entsprechend recycelt, sollte er mal defekt sein. Und es ist "nur" eine Kooperation. Shift hat die 2 Fahrradmodelle nicht zu 100% selbst entworfen. Das hat ihre Partnerfirma übernommen.

Und am Ende des Tages, darf man bei all der Nachhaltigkeit doch auch mal ab und zu Spaß haben. Ich persönlich bin bei diesem Crowd Funding raus, aber ich muss ja auch nicht jedes Produkt von Shift kaufen. Das macht ihre anderen Geräte ja deswegen nicht weniger nachhaltig, als sie es aktuell sind.
 
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Danke für den Beitrag!
Mir ging es ähnlich, als ich das vor Kurzem gesehen habe. Ich dachte mir in dem Moment: Shift, was tut ihr da :oops:?

Für mich steht Shift für nachhaltige und faire Konsumerelektronik. Nachhaltig bedeutet dabei ein robustes, langlebiges Design, Modularität und Recycling. Durch die modulare Bauweise entsteht die einfache Reparierbarkeit, was dann wieder nachhaltig ist. Recycling bedeutet, sich der Kreislaufwirtschaft zu bedienen.
Fair bedeutet für mich: Materialien und Baugruppen, so abzubauen und herzustellen, dass Umwelt und Menschen minimal belastet werden.
Zuletzt ist für mich noch wichtig: Offene Systeme, damit alternative Open-Source Betriebssysteme (LineageOS, Linux) verwendet werden können.

Im Konsumerelektronikbereich tut dies alles dringend Not, damit wir wegkommen, von dieser "alle zwei Jahre neues Handy" Wegwerfmentalität. Damit wir uns nicht abhängig machen von großen Konzernen, die mit unseren Daten machen, was sie wollen.
Auch ein Shiftbook+Shiftkey passen da super rein, da es praktisch keine Tablets/ Detachables mit Wechselakku und Linux Kompatibilität auf dem Markt gibt.

Ein Fahrrad passt, meiner Meinung nach, nicht in die Produktpalette von Shift rein. Wie heißt so schön das Sprichwort "Schuster, bleib bei deinem Leisten". Ein E-Bike, besonders ein Hochleistungsmountainbike, ist ein hochkomplexes Gerät, das unzählige Mountainbikehersteller mit jahrzehnterlanger Erfahrung auf dem Markt anbieten. Modular sind diese Fahrräder bereits weitgehend, also leicht reparierbar, das liegt allein schon am Einsatzbereich dieser Bikes.
Ich frage mich, wie Shift mit den paar Mitarbeitern, die sie haben, so etwas stemmen wollen. Auch, wenn sie es nicht vollständig selbst entwickeln.
Wenn ich sehe, wie viele Bugs immer noch im ShiftBook stecken, sollten sie sich doch besser darauf konzentrieren, die bestehende Produktpalette zu optimieren, die Fehler zu beseitigen (ist nur meine Meinung).

Es ist die Außenwirkung, die ich ich als Kunde wahrnehme und die mich verwirrt:
Bei Fairphone gibt es das Handy + die zwei Kopfhöher (Fairbuds XL und die TWS) und das wars. Die Webseite ist klar strukturiert und zielt auf diese wenigen Produkte mit klar definierten Zielen ab.

Bei Shift gibt es die Konsumerelektronik, es gibt aber auch die Partnerlinks zum iSaverShop und zum cobra crane, die ich nicht verstehe. Dann gibt es noch Lifestyle Produkte und dann noch die Kategorie Bikes...Was haben denn Mehrweggläser für den Küchenbedarf mit der Produktpalette und Kernkompetenz von Shift zu tun?... Erschließt sich mir nicht.

Mir liegt Shift sehr am Herzen, ich habe größten Respekt vor dem Mut und dem Engagement der Gründer. Ich komme selbst aus Hessen und finde es toll, dass es hier Menschen gibt, die es schaffen, so eine tolle Firma mit so innovativen Ideen aufzubauen.
Ich würde gerne Shift Werbung an jeder Bushaltestelle sehen. Ich wünsche mir, dass es einen großen Ersatzteilmarkt gibt, dass jeder Handyladen im Ort Ersatzteile von Shift hat und mit kurzer Wartezeit die Produkte reparieren kann. Ich wünsche mir eine Open-Source Community, die für alle Shift Produkte Alternativen zur Software der Großkonzerne bereit hält. Ohne Updatezwang und Datensammelwut.

Meiner Meinung nach verrennt sich Shift in zu vielen Produkten in zu vielen Bereichen, anstatt sich auf die Kernziele zu konzentrieren, diese zu perfektionieren und mehr Kunden in diesen Bereichen zu generien bzw. bekannter zu werden.
 
Nun, Shift sollte tatsächlich ein Lifestyle sein: Nämlich nicht nur bei Smartphones auf Nachhaltigkeit, Reparierbarkeit, Langlebigkeit zu achten, sondern bei allen Anschaffungen. Dazu gehören Mehrweggläser ebenso wie etwa entsprechende Kleidungswahl. Dabei ist zu beachten, dass Nachhaltigkeit leider oft nur mit entsprechendem Einkommen möglich ist. Dort verkommt Nachhaltigkeit dann manchmal dazu, dass man das 2. Smartphone bei Shift kauft oder sein Dritt-Freizeitrad.
Ein Fahrrad sollte als Shifter also für viele Einsatzmöglichkeiten geeignet sein, so dass man nur eines benötigt. Aus diesem Grund sehe ich das Shiftbike skeptisch, jedoch ist der Gedanke, auch Fahrräder "für die Ewigkeit" zu bauen, richtig.
 
Danke für die interessanten Rückmeldungen! Zwei Gedanken dazu:
Aus diesem Grund sehe ich das Shiftbike skeptisch, jedoch ist der Gedanke, auch Fahrräder "für die Ewigkeit" zu bauen, richtig.
Diese Räder "für die Ewigkeit" gibt es längst schon. Mein Reise- und Alltagsrad ist 31 Jahre alt, hat bestimmt 200000 km runter und funktioniert wie neu. Das ist gelebte Nachhaltigkeit. Mein Fahrradhändler schwärmt von der alten Technik, die viel robuster sei als die neue. Die Schaltung meines neuen Rennrads hat zwar mehr (überflüssige) Gänge, schaltet aber weniger präzise und benötigt mehr Wartung.

Dabei ist zu beachten, dass Nachhaltigkeit leider oft nur mit entsprechendem Einkommen möglich ist. D
Und am Ende des Tages, darf man bei all der Nachhaltigkeit doch auch mal ab und zu Spaß haben.
Mein Fahrrad war damals für mich als armer Student sündhaft teuer, doch auf die Zeit hat es sich nicht nur finanziell bezahlt gemacht. Nachhaltige Produkte sind langfristig betrachtet günstiger, bedeuten einen Gewinn an Lebensqualität und machen mehr Spaß.
 
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Ich kann vielen Vorrednern zustimmen.
Der Erfolg liegt in der Spezialisierung.
Das Konzept keine Werbung zu machen verstehe ich auch nicht und ist kontraproduktiv. Denn es ist extrem schwer überhaupt darauf zu kommen dass es shift gibt.
Hätte ich nicht mehrere Tage mich damit beschäftigt dann hätte ich sie nicht gefunden. Ich hatte erst ganz kurz bevor ich wo anders auf den Bestellen Buttton gedrückt hatte noch gesehen dass es da noch einen deutschen Anbieter gibt.
Denn mit dem doppelten oder dreifachen Absatz hat man auch mehr Spielraum um die Produkte zum einen günstiger zu machen und zum andern genug Programmierer anzustellen um die Software rund zu machen.
Denn ich empfehle das 6MQ kaum weiter weil ich immer sagen muss: das ist schon cool ich kann voll schnell die kaputten Teile wechseln. ABER die Kamera is so naja. Und dann im Sommer wird es immer heiß und geht bei der Autofahrt ohne externe Kühlung aus. Es verliert manchmal die Datenverbindung......
Damit ist das gegessen. Dann sagt mir jeder ach du ne lass mal.
Daher ehr mal auf 1 oder 5 Produkte konzentrieren damit man auch wirklich ein cooles Nutzer Erlebnis hat ohne bugs und dass man für eine taugliche Kamera app nach einem Drittanbietern forschen muss.

Bin gerade am schauen nach einem neuen PC im Surface style.
Ich werde mir stand jetzt das Shiftbook nicht kaufen.
Obwohl es genau das ist was ich suche.
Bei den vielen Bugs die hier reportet werden und den Erfahrungen mit den beiden 6MQ ....
Nein lass mal. Keine Lust und Zeit dann da auch noch viel Zeit zu investieren. Dann gibts wohl eher ein Lenovo.
Das funzt dann einfach.
 
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Keine bezahlte Werbung finde ich gut, was ich aber nicht verstehe ist, dass man nicht wie Fairphone mit der Presse zusammenarbeitet.

Als Fairphone die FairbudsXL vorgestellt hat, hat jedes große Medium einen Test dazu gebracht weil "Endlich ein reparierbares NC-Kopfhörer!". Shift hatte aber bereits mehrere Wochen davor mit dem Shiftsound BNO den in mein Augen auch besseren reparierbaren NC-Kopfhörer rausgebracht, der zudem auch noch günstiger war - von dem hörte man in der Presse aber leider fast nix.

Das finde ich schade, weil man die Vergleiche meines Erachtens absolut nicht hätte scheuen müssen, das zeigt ja auch der Computerbild-Vergleich, wenn er auch knapp an die Fairbuds ging. Hätte man hier als "erster" ein den späteren Fairbuds vergleichbares Presseecho erzeugt, hätte man dadurch sicher viele Leute gewinnen können, die noch nicht gezielt nach Shift suchen - und mit deren Bestellungen auch einiges an anderweitiger Entwicklungsarbeit finanzieren können.

Nur eine Anregung für zukünftige Entwicklungen. :)

Edit: Hatte den Computerbild-Vergleich erst übersehen und hab das angepasst.
 
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