ShiftOS-L oder -G oder doch /e/ ohne Shift?

ynnetch

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14 Juli 2020
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Hallo zusammen,

Ich habe mich nach langer Beobachtung dazu durchgerungen, mir ein Shift6mq zu bestellen. Neben der modularen Bauweise war vor Allem auch die Aussicht, es ohne Google-Dienste betreiben zu können, ein ausschlaggebender Punkt für mich.

Nach der Bestellung erst bin ich auf dieses Forum gestoßen und habe ein bisschen quergelesen. Seitdem habe ich mehr Fragen als vorher und hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen.

Wenn ich das richtig sehe, kommt das Shift6mq mit ShiftOS-G basierend auf Android 10, also mit Google-Services. Um die loszuwerden, muss ich mir die beta von ShiftOS-L selbst installieren. Wenn ich bestimmte Dinge wie Push-Notifications oder online Banking nutzen will, brauche ich microG, das Google-Dienste emuliert. Soweit korrekt?

Nachdem ich einige Threads gelesen habe, habe ich den Eindruck, dass das nicht immer ganz reibungslos läuft und man an manchen Stellen noch etwas fummeln muss, bis mit der L-Version alles läuft. Das kann und will ich allerdings nicht leisten. Ich brauche ein Smartphone, das out-of-the-box alles macht und kann und kein Bastelgerät. Ich habe den Eindruck, da ist die L-Version noch nichts für mich.

Daher meine erste Frage: ich benutze sowieso keine Google-Apps wie Suche, Mail oder sonstwas. Wenn ich jetzt die G-Version nutzen würde, was tun die Google-Dienste dann auf dem Gerät alles? Ich nutze momentan kein Android und habe kein Interesse daran, Google meine Daten zu schenken. Sollte das mit der G-Version aber automatisch passieren, ist das auch keine Option für mich.

Durch das Lesen in diesem Forum bin ich auf /e/ gestoßen. Wenn ich das richtig verstehe, hat dieses Projekt ja gerade zum Ziel, ein Google-freies Android für Nicht-Bastler zur Verfügung zu stellen. Leider noch nicht fürs Shiftphone. Es gibt allerdings Angebote, ein Fairphone 3 direkt mit /e/ vorinstalliert zu kaufen.

Jetzt überlege ich, ob ich meine Bestellung canceln und lieber auf dieses Bundle aussuchen soll. Eigentlich hatte ich mich bewusst für Shift entschieden und freue mich sehr auf mein Gerät. Wenn ich jetzt aber die Aussicht habe, monatelang darauf zu warten und es dann vielleicht nicht richtig (oder nur mit Google) nutzen kann... frage ich mich ob das überhaupt passt.

Es würde mich freuen, wenn ihr mir mit euren Erfahrungen da weiterhelfen könntet. Danke!
 
Du wirst ohne Basteln nicht an den Google Services vorbei kommen, weil es hier lauter kleine Inseln gibt, wo ein, zwei Entwickler irgendeinen unfertigen Code hinklatschen aber es gibt kein Austausch, keine Absprachen oder gegenseitige Unterstützung innerhalb der Community. Es fehlt eine Allianz, die alle Kräfe bündelt, Lücken erkennt und versucht zu schließen. Aktuell ist es nicht mehr als ein Flickenteppich.

microG, das ist uns gerade vor einem halben Jahr weggestorben. So sieht da aktuell der Status aus: https://github.com/microg/android_packages_apps_GmsCore/wiki/Implementation-Status
Der (einzige) Entwicker davon hat irgendwie seinen Job verloren, hat geschrieben, dass er jetzt in einer schwierigen Lage ist, jetzt ist das Projekt halt ohne Entwickler. Ich wünsche dem (einzigen) Entwickler von microG alles gute für die Zukunft, aber für uns heißt das erst mal, dass es da bald nichts mehr als Alternative gibt.

/e/ verspricht zwar viel, aber sie sind eben auch von microG abhängig und wenn das nicht mehr fliegt, funktioniert das auch nicht mehr.

Man muss sich für jede App eine Alternative suchen, die ohne Google Services geht. Das ist mit Aufwand verbunden.
 
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Okay, danke! Alternativen für Apps Suchen nehme ich in Kauf. Was mir aber wichtig ist, ist dass das Handy an sich gut läuft und mir z.B. das OS nicht abschmiert oder ich Basisfunktionen (wie Nachrichten, Telefon, Kamera) jederzeit nutzen kann.

Was wäre denn, wenn ich die G-Version darauflasse? Brauche ich dann einen Google-Account? Und ist davon auszugehen, dass das System als Solches meine Daten an Google oder Dritte weitergibt, auch wenn ich Gmail, Google-Suche etc. nicht nutze?

Vielen Dank auch für die Info über microG und /e/, das war mir nicht klar. Also wäre das Fairphone 3 mit /e/ auch keine echte Alternative für mich.
 
Ich besitze seit zwei Monaten ein Shift5me, das ich auf die ShiftOS-L Version geflasht habe. Bei mir war es so, dass ich tatsächlich ein paar Runden gedreht habe, bis die L-Version gebootet hat. Letztendlich waren "die Probleme" aber entweder mein eigener Fehler bzw. ich hatte Infos in dem verlinkten Thread schlicht überlesen. Aus meiner Sicht ist tatsächlich alles dokumentiert, aber der Teufel steckt im Detail. Wie es immer ist, sobald ich alles richtig gemacht habe, lief der Flash-Vorgang wie geschnitten Brot. ;)

Was Google und den Abfluss von Daten selbst bei Nicht-Nutzung der entsprechenden Apps angeht, habe ich auch nur das übliche "gefährliche Halbwissen". Ich für mich gehe aber davon aus, dass man die einzelnen Apps nicht unbedingt direkt nutzen muss, bis Google Daten nach Hause schickt. Das war für mich auch der Entscheidungsgrund für das SOS-L, auch wenn das den Verzicht auf gewisse Services und Bequemlichkeiten bedeutet. Weitere Lektüre zu dem Thema bietet der Kuketz Blog (sofern Du den noch nicht kennst), der sich immer mal wieder recht detailiert mit dem Thema Datenschutz auseinandersetzt.

Wie weit man persönlich bereit ist diesen Verzicht/Kompromiss bei der Google-freien Android Version einzugehen, muss letztendlich jeder für sich entscheiden. Was z.B. microG da wieder aufholt, kann ich nicht sagen, da ich es nicht nutze. Da ich nicht jede dahergelaufene App auf meinem Handy benötige und eher die Kernfunktionalitäten nutze, bin ich für mich mit dem Package Shift5me & SOS-L absolut zufrieden. Auch hier habe ich aber mangels eigenem Bedarf keine Erfahrung bis wohin sich das ausreizen lässt, um nur mit der L-Version die Lücke zu den Google Diensten zu schließen.
 
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Selbst ein Stock Android ohne Google Apps sendet Daten an Google. Selbst so etwas simples wie die Tatatur, die tief im System integriert ist, die sendet Daten an Google, um die Autovervollständigung zu verbessern. Das habe ich neulich mal auf meinem LineageOS in der Version "ohne Google Services" entdeckt. Da muss man dann in die Einstellungen gehen und das explizit deaktivieren.

In der Version mit Google Services braucht man kein Google-Konto um das Smartphone zumindest für grundlegende Funktionen zu nutzen, nur da gibt es halt noch mehr versteckte Apps die man zähmen muss was den Datentransfer angeht. Und ohne Account sind viele Funktionien nicht verfügbar. Die Apps sind dann nur im Hintergrund und nerven ständig, dass man doch einen Account machen soll, aber funktionieren halt nicht. z.B. der Google Play Store geht nicht ohne Account, Apps muss man dann über Umwege (F-Droid) installieren.
 
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Für dich wäre vielleicht erst einmal das ShiftOS-G die richtige Wahl, wenn du folgende Punkte beherzigst:

klicke hier für Kuketz Artikelserie

Damit kann man, wenn man sich nicht an das Flashen traut, das Android halb Wegs bändigen. Als Appstores den F-Droid beziehen und darüber dann den Aurora-Store beziehen für die googleplay Apps, die es nicht im F-Droid gibt.

Ich hatte 2011 ein Android, ca. 4 Jahre lang ohne google Konto genutzt, klar es wurden Daten im Background gesammelt aber ich habe damals schon mit Blackmarkets und dem F-Droid Store meine Apps bezogen.
Es ist machbar.

Wenn du so weit nach dem Schema fährst, kannst du die Zeit überbrücken bis ShiftOS-L vielleicht aus dem Beta Stadium rauskommt bzw. du kein MicroG mehr brauchst.

Ich kann, ohne MicroG das ShiftOS-L empfehlen, da es stabil und flüssig läuft. Meine Apps funktionieren und das Telefon erfüllt seinen Zweck. MicroG ist meines Erachtens nicht Notwendig. Alles andere ist fahrlässig, an einem Smartphone abzuwickeln. (SMS, Telefonieren, E-Mails, Kalender (CalDAV etc.) Fotos, Videos, Spotify, Netflix, Threema, Signal, OsMap Navi, TorBrowser, Firefox for Android mit Kuketz's Addonvorschlägen.)
 
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Die Artikelserie habe ich auch gerade gefunden und gelesen. Danke! :)

Wahrscheinlich werde ich damit erst mal starten und hoffen, dass die L-Version aus der beta-Phase kommt, wie du schreibst.

Andererseits mache ich auch kaum mehr mit meinem Handy als das was du an Apps beschreibst; ich benutze noch einen Cloud-Speicher (Tresorit), einen Familienkalender und Onlinebanking. Ansonsten ist es im Prinzip das:
SMS, Telefonieren, E-Mails, Kalender (CalDAV etc.) Fotos, Videos, Spotify, Netflix, Threema, Signal, OsMap Navi, TorBrowser, Firefox for Android mit Kuketz's Addonvorschlägen.

Warum halten viele hier eigentlich mobiles Onlinebanking für fahrlässig? Der Punkt ist mir neu. Tatsächlich halte ich beispielsweise meine Emails für schützenswerte als meinen Zahlungsverkehr... und ich sehe nicht so ganz was an mobilem Onlinebanking unsicherer ist als an Onlinebanking vom PC.
 
Ich hatte mir auch das Fairphone 3 angeschaut, aber die Hardware ist einfach schon veraltet und das 6mq ist einfach up to date und ein klasse Gerät, ich teste es gerade und bin hoch zufrieden.
Allerdings habe ich nicht so viele Probleme mit Google, nutze aber auch nicht so viele Sachen auf meinem Handy, halte da meine Daten eher bedeckt und nutze vieles von F-Droid etc.
 
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Du wirst ohne Basteln nicht an den Google Services vorbei kommen, weil es hier lauter kleine Inseln gibt, wo ein, zwei Entwickler irgendeinen unfertigen Code hinklatschen aber es gibt kein Austausch, keine Absprachen oder gegenseitige Unterstützung innerhalb der Community. Es fehlt eine Allianz, die alle Kräfe bündelt, Lücken erkennt und versucht zu schließen. Aktuell ist es nicht mehr als ein Flickenteppich.

microG, das ist uns gerade vor einem halben Jahr weggestorben. So sieht da aktuell der Status aus: https://github.com/microg/android_packages_apps_GmsCore/wiki/Implementation-Status
Der (einzige) Entwicker davon hat irgendwie seinen Job verloren, hat geschrieben, dass er jetzt in einer schwierigen Lage ist, jetzt ist das Projekt halt ohne Entwickler. Ich wünsche dem (einzigen) Entwickler von microG alles gute für die Zukunft, aber für uns heißt das erst mal, dass es da bald nichts mehr als Alternative gibt.

/e/ verspricht zwar viel, aber sie sind eben auch von microG abhängig und wenn das nicht mehr fliegt, funktioniert das auch nicht mehr.

Man muss sich für jede App eine Alternative suchen, die ohne Google Services geht. Das ist mit Aufwand verbunden.


Hier interessante Infos dazu, gerade gelesen.

LinuxNews
 
Wow, so langsam beginnt die Community doch noch, sich zu organisieren und Partnerschaften zu bilden. Das sind großartige Neuigkeiten für eine Alternative jenseits von Google und Apple.

Für Shift sind das eher keine guten Neuigkeiten, heiß das doch, dass ein Fairphone mit /e/ nun ein deutlicher attraktiveres, runderes Gesamtpaket ist:
"während er gleichzeitig als Berater für die auf microG bezogene Entwicklungsarbeit bei /e/ und deren Integration in /e/ OS zur Verfügung steht."
Hier ist also zu erwarten, dass /e/ besonders gut und störungsfrei funktionieren wird. Das ist ein Vorteil, den ShiftOS lange nicht wird aufholen können.

Deshalb sind Allianzen so wichtig. Sie bündeln Kräfte, man unterstützt sich gegenseitig, wenn ein Entwickler mal in einer schwierigen Lage ist, und sorgt für ein reibungsloses Zusammenspielt zwischen den Komponenten.
 
Oder man kümmert sich als Shift Community darum, dass LOS & /e/ auf die Geräte kommen ;-)
Wobei ich da hauptsächlich das mq im Auge habe, da es für Qualcomm Geräte bedeutend mehr offene Sourcen gibt, um das umzusetzen...
Was der Grund ist, warum ich Shift vorm MQ komplett uninteressant fand.
 
Selbst ein Stock Android ohne Google Apps sendet Daten an Google. Selbst so etwas simples wie die Tatatur, die tief im System integriert ist, die sendet Daten an Google, um die Autovervollständigung zu verbessern. Das habe ich neulich mal auf meinem LineageOS in der Version "ohne Google Services" entdeckt. Da muss man dann in die Einstellungen gehen und das explizit deaktivieren. …
Hallo HerrBert,

betrifft das auch die Tastatur-App 'AnySoftKeyboard', die ich aus dem F-Droid-Store habe?

Unter der L-Version funktioniert die Spracherkennung nämlich nicht (was ich ausdrücklich befürworte!), da kein Zugriff auf die Google-Dienste möglich ist.
 
Puh das lässt mich jetzt wirklich überlegen, meine Bestellung zu stornieren und ein Fairphone 3 mit /e/ zu kaufen. Es würde mich weniger Geld kosten und wäre bald da, beim Shift6mq weiß ich ja nicht, wann es kommt...
 
Vergleiche einfach Mal die Spezifikationen. Das 6mq schlägt das Fairphone 3 um Längen und wenn es dir um Nachhaltigkeit geht ist das das entscheidende Argument. Das Shift wird auch in ein paar Jahren noch gut gehen das Fairphone wird dann an seine Grenzen kommen. Und ich bin mir sicher dass das e dann auch für Shift erhältlich sein wird
 
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Ja das habe ich gemacht und es war einer der Gründe, warum ich mich für das Shift entschieden habe. Ich halte die „Vorfinanzierung“ per preorder auch für ein gutes Modell und bin prinzipiell bereit zu warten.

Aus dem Forum hier habe ich aber den Eindruck gewonnen, dass die Nachhaltigkeit und lange Benutzbarkeit eben genau nicht durch die Hardware, sondern viel mehr die verfügbare Software (plus Updates) bestimmt wird. Und da ist das Fairphone eben jetzt schon bei /e/, und ob das fürs Shift auch kommen wird ist eben nicht sicher.

Jetzt bin ich genau so schlau bzw dumm wie am Anfang... :D vielen Dank für den Austausch hier, auch wenn ich immer noch unentschieden bin, hilft mir das weiter!
 
Hardware wird komplett überbewertet. Was macht ihr denn schon so anspruchsvolles am Smartphone, dass ihr da einen potenten Prozessor braucht? 3D-Spiele? Bitcoin-Mining?

Nein ernsthaft, für alle normalen Anwendungen reicht das, was es zurzeit am Markt gibt, auch für Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, noch aus.

Ein Smartphone wird erst dann "träge", wenn es durch entsprechende Software-Updates träge gemacht wird. Dies kann z.B. durch absichtliche Drosselung geschehen (Apple) oder durch immer weiter Aufblähung des Betriebssystems ohne dass entsprechende Optimierungen vorgenommen werden. Die Leute vernachlässigen, welche gigantischen Hebel man durch Software-Optimierung hat. Hier wird das an einem Beispiel erläutert: https://www.youtube.com/watch?v=EHp4FPyajKQ#t=8m32s (Minute 8:32)
Da spielt es dann fast schon eine untergeordnete Rolle, ob der Prozessor noch 1,5x oder 2x schneller ist, im Vergleich zu dem, welche Hebel man durch algorithmische Optimierungen hat.

=> Es ist immer die Software ausschlaggebend. Man wird sein Smartphone immer so lange noch gut behalten können, bis Software entsprechend gepflegt und optimiert wird.

Das ist, was viele Leute unterschätzen, aber sowohl aus meiner Erfahrung als Informatiker als auch durch empirische Belege durch Bekannte, denen ich durch Aufspielen von (damals noch) CyanogenMod zu einer deutlich längeren Nutzungsdauer ihres Smartphones verhelfen konnte, sprechen dafür. Die Bekannten berichteten davon, dass es sich für sie anfühlte wie ein neues Smartphone. Trägheiten und Abstürze durch lieblos dahingerotzte Firmwares der Smartphone-Hersteller konnten behoben werden.

"während er gleichzeitig als Berater für die auf microG bezogene Entwicklungsarbeit bei /e/ und deren Integration in /e/ OS zur Verfügung steht."
das heißt die machen genau so etwas, sie Optimieren das System für eine reibungslose Nutzung.
 
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Hardware wird komplett überbewertet. Was macht ihr denn schon so anspruchsvolles am Smartphone, dass ihr da einen potenten Prozessor braucht? 3D-Spiele? Bitcoin-Mining?

Nein ernsthaft, für alle normalen Anwendungen reicht das, was es zurzeit am Markt gibt, auch für Jahre, wenn nicht sogar Jahrzehnte, noch aus.

Ein Smartphone wird erst dann "träge", wenn es durch entsprechende Software-Updates träge gemacht wird. Dies kann z.B. durch absichtliche Drosselung geschehen (Apple) oder durch immer weiter Aufblähung des Betriebssystems ohne dass entsprechende Optimierungen vorgenommen werden. Die Leute vernachlässigen, welche gigantischen Hebel man durch Software-Optimierung hat. Hier wird das an einem Beispiel erläutert: https://www.youtube.com/watch?v=EHp4FPyajKQ#t=8m32s (Minute 8:32)
Da spielt es dann fast schon eine untergeordnete Rolle, ob der Prozessor noch 1,5x oder 2x schneller ist, im Vergleich zu dem, welche Hebel man durch algorithmische Optimierungen hat.

=> Es ist immer die Software ausschlaggebend. Man wird sein Smartphone immer so lange noch gut behalten können, bis Software entsprechend gepflegt und optimiert wird.

Das ist, was viele Leute unterschätzen, aber sowohl aus meiner Erfahrung als Informatiker als auch durch empirische Belege durch Bekannte, denen ich durch Aufspielen von (damals noch) CyanogenMod zu einer deutlich längeren Nutzungsdauer ihres Smartphones verhelfen konnte, sprechen dafür. Die Bekannten berichteten davon, dass es sich für sie anfühlte wie ein neues Smartphone. Trägheiten und Abstürze durch lieblos dahingerotzte Firmwares der Smartphone-Hersteller konnten behoben werden.

"während er gleichzeitig als Berater für die auf microG bezogene Entwicklungsarbeit bei /e/ und deren Integration in /e/ OS zur Verfügung steht."
das heißt die machen genau so etwas, sie Optimieren das System für eine reibungslose Nutzung.

Kann ich nur bestätigen. Die Software gibt der Hardware den Rest. Selbst wenn es nicht beabsichtigt ist wird die Software wird mit der Zeit immer ressourcenhungriger wenn man das nicht entsprechend als Entwickler beachtet, und das machen vermutlich die wenigsten.
 
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Das ist, was viele Leute unterschätzen, aber sowohl aus meiner Erfahrung als Informatiker als auch durch empirische Belege durch Bekannte, denen ich durch Aufspielen von (damals noch) CyanogenMod zu einer deutlich längeren Nutzungsdauer ihres Smartphones verhelfen konnte, sprechen dafür. Die Bekannten berichteten davon, dass es sich für sie anfühlte wie ein neues Smartphone. Trägheiten und Abstürze durch lieblos dahingerotzte Firmwares der Smartphone-Hersteller konnten behoben werden.
Ja das würde ich auch so unterschreiben, aber wenn ich nur 16 GB Speicher habe und 2 GB RAM dann komme ich schon an Grenzen die Hardwaremäßig bedingt sind, und wenn ich nach jeder App Aktualisierung wieder alles auf die SD Karte schieben muss, nervt das mit der Zeit. War zumindest bei mir so. Da ich mein altes Handy aber für andere Dinge benutzen möchte u.a. Drohnensteuerung überlege ich ob ich da e aufspiele, das gibt es zumindest für das S5.
 
Ja das würde ich auch so unterschreiben, aber wenn ich nur 16 GB Speicher habe und 2 GB RAM dann komme ich schon an Grenzen die Hardwaremäßig bedingt sind, und wenn ich nach jeder App Aktualisierung wieder alles auf die SD Karte schieben muss, nervt das mit der Zeit. War zumindest bei mir so. Da ich mein altes Handy aber für andere Dinge benutzen möchte u.a. Drohnensteuerung überlege ich ob ich da e aufspiele, das gibt es zumindest für das S5.

Auch der RAM-Verbrauch kann optimiert werden. Warum soll es hardware-mäßig bedingt sein, wenn 2GB RAM nicht ausreichen? Mit meinem Windows XP damals hatte ich 512 MB RAM. Hat auch funktioniert. Man kann auch wunderbar mit weniger RAM auskommen, wenn die Software-Entwickler ihre Programme darauf optimieren.

Warum soll es eine Hardware-Limitierung sein, wenn 16 GB interner Speicher nicht ausreichen? Wenn das Android zu schlecht ist, eine SD-Karte normal in die Datenspeicherung einzubeziehen und man nach jeder Aktualisierung alles neu auf SD-Karte verschieben muss, ist das ein Mangel von Android. Der Linux-Kernel ist seit jeher darauf ausgelegt, dass man unterschiedliche Partitionen hat, die man an unterschiedlichen Stellen des Datei-Systems einhängen kann.

Das sind doch keine Naturgesetze, keine theoretischen Limits an die man da stößt, sondern einfach schlecht gemachte Software. Man darf das den Herstellern nicht durchgehen lassen. Als brave Konsumenten kaufen wir uns immer jedes Jahr ein neues Smartphone, weil die Anforderungen von Version zu Version krass steigen. Und ist unser Leben damit so viel besser geworden? Können wir mit dem Smartphone von diesem Jahr so viel mehr als mit dem Smartphone von letztem Jahr? Nicht wirklich, wir haben das nur kaufen müssen, damit es wieder genau so flott ist wie am Anfang das Smartphone von letztem Jahr, weil durch sich kumulierende Updates alles viel träger geworden ist.

Es ist noch gar nicht so lange her, da galten 16 GB interner Speicher und 2 GB RAM als absolutes High End. Was soll sich da grundlegend geändert haben, dass einem das heute nicht mehr ausreichen soll? Das kann ich nicht nachvollziehen. Welcher Features kamen da neu hinzu außer "ist moderner, neuer, hat schickere Animationen"?
 
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Das Fairphone 3 hat aber doch 4 GB RAM und 64 GB internen Speicher. Ich weiß nicht wo die Zahlen herkommen.

Ja, das mq hat doppelt so viel und das ist auch ein Grund, warum es eigentlich mein Favorit ist. Aber es nützt mir ja nix, wenn ich das hinterher nicht nutzen kann oder durch fehlende Updates in 2-3 Jahren Sicherheitslücken habe.

Mein aktuelles Handy hat 2 GB RAM und 32 GB nicht erweiterbaren (!) internen Speicher. Das mit dem Speicher ist neben anderen Dingen ein No-Go für mich, zumal iOS „freundlicherweise“ die Hälfte davon einfach mal selbst belegt. Dass das zu wenig RAM wäre, habe ich bisher aber noch nie bemerkt. Wobei ich aber eben auch keinen Vergleich habe, da ich bisher kein Android benutze - ich weiß also nicht, wie schnell das System und meine Apps sich unter Android anfühlen würden.
 
Die Zahlen beziehen sich auf mein altes S5 nicht auf das Fairphone 3. Und ja es kann immer alles optimiert werden, klar, aber ich bin kein Technik Nerd und von daher muss es halt funktionieren. Ich hab nicht die Möglichkeiten zu optimieren und wenn Entwickler das tun ist das schön, aber im Moment geschieht das halt noch nicht so.
Ich bin auch gerne bereit was für e zu zahlen wenn es auf dem Shift läuft. Aber bis dahin muss ich halt mit Android auskommen und dann ist ein neues Gerät das noch lange unterstützt wird für mich die bessere Alternative.
Und ich kaufe nicht jedes Jahr ein neues Smartphone, mein S5 habe ich vor ein paar Jahren gebraucht gekauft und wenn es noch Geräte mit Wechselakkus gäbe hätte ich wieder ein gebrauchtes gekauft, aber der Markt ist echt dünn gesät in diese Richtung.
 
Also auf was ich halt hinaus will, ist ein Bewusstsein bei Kunden. Die Unternehmen machen ja das, wonach die Kunden verlangen.
Also dass die Kunden den Herstellern nicht mehr sagen
"mein Smartphone ist zu langsam, baut eins mit einem schnellere Prozessor und mehr RAM!"
sondern stattdessen
"mein Smartphone ist zu langsam, optimiert eure Software gefälligst besser!"
Das kann schon viel bringen, wenn es genug Kunden gibt, die dafür ein Bewusstsein haben und es verlangen.
 
Also auf was ich halt hinaus will, ist ein Bewusstsein bei Kunden. Die Unternehmen machen ja das, wonach die Kunden verlangen.
Also dass die Kunden den Herstellern nicht mehr sagen
"mein Smartphone ist zu langsam, baut eins mit einem schnellere Prozessor und mehr RAM!"
sondern stattdessen
"mein Smartphone ist zu langsam, optimiert eure Software gefälligst besser!"
Das kann schon viel bringen, wenn es genug Kunden gibt, die dafür ein Bewusstsein haben und es verlangen.
Leider vermute ich das es realistisch betrachtet ein Kampf gegen Windmühlen wird. Prinzipiell betrifft das die komplette Software die auf dem Gerät läuft. Das fängt beim Linux Kern an, dann kommt der Android Aufsatz, die Herstelleranpassungen und erst dann alle möglichen Apps. Das heißt die ressourcenschonende Programmierung muss in die ganze Softwarewelt Einzug halten. Das wird ein langer und steiniger Weg.

Prinzipiell stimme ich aber zu das dies natürlich von den Kunden ausgehen muss. Dieses Bewusstsein zu ändern wird nicht von heute auf morgen passieren.
 
Also auf was ich halt hinaus will, ist ein Bewusstsein bei Kunden. Die Unternehmen machen ja das, wonach die Kunden verlangen.
Also dass die Kunden den Herstellern nicht mehr sagen
"mein Smartphone ist zu langsam, baut eins mit einem schnellere Prozessor und mehr RAM!"
sondern stattdessen
"mein Smartphone ist zu langsam, optimiert eure Software gefälligst besser!"
Das kann schon viel bringen, wenn es genug Kunden gibt, die dafür ein Bewusstsein haben und es verlangen.
welche unternehmen machen das wirklich?

die meisten bieten feature an, die wir nicht wollen oder mit denen sie denken sie koennen sich abheben, aber wirklich was auf kundenwunsch zu aendern kommt mir grad kein beispiel in den sinn
 
welche unternehmen machen das wirklich?

die meisten bieten feature an, die wir nicht wollen oder mit denen sie denken sie koennen sich abheben, aber wirklich was auf kundenwunsch zu aendern kommt mir grad kein beispiel in den sinn

Jedes Unternehmen bietet an, was seine Kunden wollen. Wobei der Wunsch durch ein Kauf oder Nicht-Kauf ausgedrückt wird. Wenn die Unternehmen Features anbieten, die du nicht willst, liegst du entweder in der Minderheit oder du übersetzt deine Wünsche nicht konsequent in Kauf-Entscheidungen.

Deshalb finde ich es kritisch zu sagen "die Software-Entwickler machen eh, was sie wollen", "Kampf gegen Windmühlen", "ich kaufe mir einfach das Smartphone mit dem schnellsten Prozessor". => Damit signalisiert man eben genau, dass man schnelle Hardware will und dass einem die Software egal ist. Und die Unternehmen liefern genau das. Aberwitzige Spezifikationen und Software-Support ist immer noch Katastrophe. Wenn ich mir z.B. anschaue, was das Samsung Galaxy S20 für schwindelerregende Spezifikationen hat. Bis zu 16GB Arbeitsspeicher, so viel hat meine Hochleistungs-Desktop-Workstation. Für was brauch ich so viel Power in meiner Hostentasche?
 
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stimme ich nicht ganz zu.

leider gibt es meist das was ich moechte nich, da zuvieles schonn hochgezuechtet ist oder halbswegs unbrauchbar bzw. minderwertig vom material.
wenn ich da zu meinen specs stehe, kann ich teilweise garnix kaufen
 
Am Ende habe ich nach einiger Überlegung nun storniert und das FP3 mit /e/ bestellt. Ich finde es sehr schade, da ich mich aufs Shift gefreut habe. Wichtiger als die Hardware ist mir persönlich aber die möglichst Google-freie Software. Und da scheint das Shift-L einfach leider noch nicht so weit zu sein, dass ich das problemlos nutzen kann - und das will ich, ohne Probleme, wenn ich schon 800€ in ein Gerät investiere.

Ich werde hier weiter mitlesen, danke schon mal bis hierher.
 
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Am Ende habe ich nach einiger Überlegung nun storniert und das FP3 mit /e/ bestellt. Ich finde es sehr schade, da ich mich aufs Shift gefreut habe. Wichtiger als die Hardware ist mir persönlich aber die möglichst Google-freie Software. Und da scheint das Shift-L einfach leider noch nicht so weit zu sein, dass ich das problemlos nutzen kann - und das will ich, ohne Probleme, wenn ich schon 800€ in ein Gerät investiere.

Ich werde hier weiter mitlesen, danke schon mal bis hierher.

ShiftOS-L läuft stabil, und mit bisschen Kopf benutzen auch safe. Alles andere ist Anwendersache. Klar 800€ sind happig. Ich würde vermutlich auch eher auf ein gebrauchtes umsteigen.

Hier im Forum hat jmd sein Shift 5me angeboten, vielleicht schlägst du da zu? Und wenn es soweit läuft kannst du mit dem Phone dann upgraden.

Mich schreckt der Support bei Fairphone ab, wenn etwas ist. Ich bin da eher konservativ.
 
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