Hallo,
das mit den Farben der Leisten habe ich gelesen. Letztendlich ist es ja auch nichts anderes, als dass die Moleküle in diesen Regionen einen anderen Ladungszustand annehmen und weniger Licht durchlassen.
Dass eine App Fehler verursacht oder nicht funktioniert, ist nicht vorhersehbar. Ich richte mich einfach nach einigen Merkmale, um das Schlimmstmögliche zu vermeiden.
1. Brauche ich die App wirklich und will ich sie "ein Leben lang" auf dem Gerät lassen?
2. Sind es Privatunternehmen, die Versprechungen bzgl. Werbefreiheit machen, schlimmstenfalls aus China oder sind es OpenSource-Projekte, die sich bereits jahrelang (positiv) etabliert haben? Bestes Negativbeispiel: Der zu nutzerfeindlicher Badware verluderte Firefox. Ein Browser, dem ich nach meiner jahrelangen Euphorie seit einigen Jahren den Rücken kehre, weil er abgrundtief verkommen ist, unter Windows als auch Android.
3. Kommen die Apps aus (halbwegs) seriösen Quellen oder evtl. als Pro-Version aus irgendwelchen Crack-Foren.
4. Welche Nutzererfahrungen liegen zu den Apps bereits vor (und das ist das wichtigste Thema überhaupt, finde ich)
5. Wie ist die Verbreitung der App und der Updatezyklus?
6. Was kann die App, gemessen anhand ihrer Dateigröße alles?
7. Spezielle Berechtigungen nötig?
Lass mich darauf eingehen. Ich sehe die Entwicklung bei Smartphones auf einem Auge extrem kritisch, weil sie vom Produktionsgerät wie dem PC zum Konsumgut gemacht wurden. Folglich kennen sich nur die allerwenigsten überhaupt mit den Hintergründen ihres Geräts aus, ernsthaft wahrscheinlich nicht mal ein Promille der Nutzer, ich inklusive.
Beim PC hast du immer noch den Vorteil, dass du i.d.R. per Windows tatsächlich alle Netzwerk- und Prozessinformationen in Echtzeit sehen kannst. Vielleicht auch deswegen, weil Windows seit Jahrzehnten auf eine GUI aufbaut und dies bei Android erst in der Entwicklung ist. Bestenfalls greifst du die Daten nach der Netzwerkeinwahl hardwareseitig ab und kannst minutiös jede Verbindung analysieren. Erfahrenen Nutzern kann so etwas Aufschluss über eine Malwareverseuchung oder das "Heimtelefonieren" geben.
Bei Android Fehlanzeige, weil die Daten direkt über die Funkmasten gesendet werden.
Daher ist jede App 10x kritischer zu betrachten als jedes Programm unter Windows, weil du nie weißt, was sie tatsächlich macht. Linux war ja nie auf GUIs ausgerichtet und muss jetzt mit Android damit klarkommen. Dort passieren so viele Hintergrundprozesse, die grafisch gar nicht erfasst werden können, weil es einfach keine Software dafür gibt. Also sollte jedes Softwareunternehmen, gerade wenn es ZhiChenHauMichBlau heißt, kritisch beäugt werden. Im Zweifelsfalle Finger weg.
Zu den Quellen gibt es hier im Forum einige interessante Threads. Das Gesamtfazit daraus: Vertrauen kannst du keiner davon, nicht mal dem Google Play Store. Denn wer prüft schon, ob seine App nicht schnell durch den quelloffenen Code verändert wurde? Das ist nahezu unmöglich.
Dort schließt 4. an. Wenn viele (echte) Nutzer Erfahrungen dazu haben, ist die Chance größer auch Datenschützer, Kritiker und Programmierer dabei zu haben, die sich auch den Quellcode einmal anschauen können. Finger weg von von Bots bewerteten Apps, gerade bei China-Unternehmen!
Ist die Verbreitung der App riesig wie bspw. WA, ist sie auch attraktiver für Hacker. Softwareschwachstellen auszunutzen ist nicht eben mal ein Kinderspiel. Das braucht Erfahrung und viel Zeit. Die massenweisen erfolgreichen Malwareangriffe letztes Jahr auf WA per einfachem Anruf haben gezeigt, dass solche Apps in keiner Hinsicht sicher sind.
Womit ich bei der Komplexität wäre. Je komplexer und größer, desto fehleranfälliger. Ich stelle mir z.B. die Frage, weshalb eine Dimmerapp irgendwo im Playstore mehrere Megabytes groß, aktualisierbar sein muss und Zugriffe auf die Kontakte und das Netzwerk braucht. Da schießt meiner Meinung nach ein mieser Hund am Ziel vorbei. Selbiges bekomme ich mit einer App, die nicht mal 400 Kilobyte groß ist, geregelt.
Minimalistik ist meine Anforderung, bzgl. der App-Menge, bzgl. der Funktionen, bzgl. der Angriffsfläche von außen. Ich kenne mich zu wenig mit Linux aus um sagen zu können, es mülle sich nicht zu. Aber es bleiben von jedem Programm auch dort Rückstände, und das nicht zu wenig. Bibliotheken, die sich mit anderen Programmen schneiden oder die falschen Verweise liefern, Programme, die sich automatisch starten und die man notfalls nur manuell entfernen kann usw. Bei Smartphones ist dies m.M.n. noch viel extremer, weil du als Nutzer nicht weißt, was sich auf Systemebene abspielt und nicht mal schnell als Root ins Gerät schauen kannst.
Bei Windows bspw. ist das anders. Dort weiß ich um viele Risiken und Datenspuren bescheid. Deswegen mache ich meinen Rechner mindestens einmal im Jahr, eher zweimal komplett platt. Bei Android würde ich mich eher scheuen, weil die Anforderungen ans Gerät ganz anders sind. Das fängt bei einer sauberen Gesamtsicherung außerhalb der Cloud und von Mitwissern an. Ich kenne auch niemanden, der regelmäßig sein Gerät formatiert.
Bei mir sind es mittlerweile auch einige mehr als die anfangs angepeilten 10 Apps geworden, einfach bedarfsbedingt, jedoch werde ich mein Gerät nicht zum Testen für irgendwas zweckentfremden. Dafür ist mir das Risiko einfach zu groß.