Enttäuscht von Shiftphone

AlexN

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29 November 2019
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Hallo Leute,
ehrlich gesagt, bin ich so langsam sehr enttäuscht von Shiftphone. Die Grundidee von Shift eines nachhaltigen und fair produzierten Handys finde ich nach wie vor super. Aber es muss auch im Alltag funktionieren, und das tut es leider nicht so ganz:
1. Es kostet mehr als ein "normales" Gerät. Ist ok und zu erwarten
2. Das die ursprünglich veranschlagten Entwicklungszeiten ziemlich überzogen wurden und man der Firma deshalb ziemlich lange einen zinslosen Kredit eingeräumt hat, ist auch noch ok.
3. Das es nicht monatlich Sicherheitsupdates gibt, damit kann ich als ITler, der meistens weiß, was er tut, vielleicht noch leben. Zumal Shift ja eher klein ist. Aber ein einfacher User, der sich alles mögliche auf sein Handy zieht, weil er es lustig findet, für den ist das nichts. Das es über ein Jahr kein Update gab ist aber selbst für mich grenzwertig.
4. Dann kommt endlich das Update auf Android 13. Ist zwar ein Gebastel aber ok, man ist ja ITler
5. Aber das dann der Fingerabdrucksensor nicht funktioniert, geht gar nicht. Ich brauche das Ding beruflich ständig für die 2FA und habe überhaupt keine Lust, alle halbe Stunde meine PIN einzutippen.

Daher bin ich sehr enttäuscht von Shiftphone, das eine gute Idee dermaßen an die Wand gefahren wird. Ein nachhaltig und fair produziertes Handy, das sich im Alltag nicht bewährt, ist auch nur Elektroschrott! Und genau das sollte eigentlich vermieden werden. So langsam frage ich mich, warum ich mir nicht irgendeinen "XiPfui-Billigheimer" gekauft habe und wenn der nicht mehr funktioniert wird er in die Tonne gekloppt und die nächste Version gekauft. Ist vielleicht nicht so nachhaltig aber auf jeden Fall nicht teurer und man hat etwas, das funktioniert.

Auf jeden Fall erwarte ich von Shift asap eine Lösung des Fingersensors. Von mir aus auch, das mir kostenlos! (ist ja nicht mein Murks) ein neuer Sensor zugesendet wird, den ich dann einbaue. Ist ja Modular aufgebaut. Aber nach dem derzeitigen Stand kann ich Shiftphone leider nicht weiter empfehlen und würde mir auch kein neues Shiftphone kaufen.

Denkt mal darüber nach

Grüße
Alex
 
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Das ist so ein wenig wie sich bei Asus und Intel zu beschweren weil Microsoft sich überlegt hat dass man für Windows 11 nun TPM2 Chips und einen moderneren Prozessor braucht.
Das sind willkürliche Änderungen der Vorgaben die man nicht beeinflussen kann.
Fingerprint-Anforderungen sind von Google geändert worden, das hat man sich nicht ausgesucht.
 
Nicht ganz. Der Sensor war ja nur der Tropfen, wenn auch ein ganz dicker, der das Fass zum überlaufen gebracht hat.
Zum einen ist die ganze Update-Politik von Shift eine Katastrophe. Ein Jahr ohne Sicherheitsupdates geht heute einfach nicht mehr! Das Shift aufgrund seiner Größe nicht jeden Monat ein Update bringen kann, ok. Aber quartalsweise kann und muss man schon erwarten. Eine Kette / Netzwerk ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied und daher betrifft das nicht nur das Shiftphone sondern letztendlich alle Geräte, die mit dem Shiftphone im selben Netz hängen.
Und zum zweiten: Wenn ein Produkt als besonders nachhaltig beworben wird und damit auch in einer anderen Preisklasse angesiedelt ist, erwarte ich, wenn ein wesentliches und auch noch sicherheitsrelevantes Teil nicht mehr funktioniert mehr als "Wir meditieren über das Problem und wenn du Glück hast, gibt es irgendwann eine Lösung"
 
alles gute gründe, kann ich verstehen, sehe ich etwas anders, aber OK. eigentlich nur ne anmerkung und vllt auhc ne hilfe: wenn du die G-Version nutzt, kannst du auf der arbeit dann nicht die "sichere umgebung" einstellen, so dass das handy durchgehen entsperrt bleibt?
 
1. Traue ich meinen Kunden beim Thema IT-Sicherheit nicht weiter, als ich sie werfen kann ;-)
2. Würde es mit wahrscheinlich nichts bringen. Haben sie jedenfalls geschrieben: Entsperren geht, aber die meisten "Sicherheitsapps" (MS-Authenticator, Bezahlen, Krankenkasse usw.) geht nicht.
 
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Als kleinen Reality-Check kann man sich anschauen was die großen mit dem SoC angefangen haben:

GerätAusgeliefert mitUpdates bis
Samsung Galaxy S98.010
Samsung Galaxy Note 98.110
OnePlus 68.111
Sony XZ28.010
HTC U12+8.09.0
Google Pixel 39.012

Android 13 auf dem SoC mit Google-Zertifizierung scheint mir ein ziemliches Alleinstellungsmerkmal zu sein.

"Einfach" einen neuen Sensor einbauen kann ich mir viele Gründe vorstellen warum das problematisch ist. Angefangen mit dem nicht mehr von Qualcomm supporteten Kernel, in den dann irgendwie ein neuer Treiber gefrickelt werden müsste bis zur Hardware-Schnittstelle. Existieren überhaupt Sensoren, die mit der vom SoC bereitgestellten und auf der Platine zum Sensor geführten Schnittstelle funktionieren können?
 
Muss leider auch zugeben daß ich mein 6mq kürzlich verkauft habe weil ich einfach mit den Fehlern im Android 13 Update nicht zurecht kam. Ich muss auch sagen daß es leider wirklich zu lange dauert bis Fehler wie zB die katastrophale Medienlautstärke gefixt sind. Das ein Update auch mal etwas länger dauert ist ja normal, aber beim 6mq ist es wirklich schon nicht mehr gut.
 
Wenigstens hat Shift ja mit Android 13 Besserung (in Form zweimonatiger Updates) gelobt und bisher halten sie sich auch daran. Ob das langfristig so ist, kann ich zwar nicht wissen, aber hoffe ich doch. An Android 15 für beide Geräte (6mq und phone 8.x) arbeiten sie auch bereits schon.
 
Interessiert mich das? Eigentlich nicht. Der Maßstab ist nicht das, was die Anderen machen, sondern das, was versprochen wurde. Das 6mq kam Anfang 2021 auf den Markt, das letzte Update, dessen Ergebnis ein voll funktionsfähiges Handy war, kam im November 2023. Damit komme ich auf eine Update-Dauer von 2,5 Jahren, das kann eigentlich fast jeder besser. Und da ja wohl keiner ernsthaft behaupten möchte, das Sicherheitsupdates heute nur "nice to have" sind oder das Android 10 fehlerfrei ist und deshalb keine Updates mehr benötigt muss ich zum Thema Nachhaltigkeit leider sagen: Thema verfehlt, setzen, 6! Den so wie es aussieht habe ich jetzt entweder die Wahl zwischen einem in der Praxis nur eingeschränkt nutzbaren Handy oder einem unsicheren Handy. Auch bekannt, als die Wahl zwischen Pest und Cholera
 
Das sind willkürliche Änderungen der Vorgaben die man nicht beeinflussen kann.
Das ist so nicht ganz richtig. Dass das so passieren kann sollte allen klar gewesen sein, seit es vor längerer Zeit bei anderen Herstellern auch passiert ist (und seit dem bei diesen Herstellern nicht mehr). Und das Problem sind nicht nur die Sicherheitsvorgaben von Google sondern die veraltete Firmware vom Fingerprint Sensor, die man auch schon vorher hätte versucht haben können zu updaten, z.B. vor fast vier Jahren, als man mit dem (damals noch Android 12) Update update angefangen hat.
 
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Reaktionen: Martin S.
Ich kann die Enttäuschung nachvollziehen.
Meine Frau ist auf ein Pixel8a mit GrapheneOS umgestiegen.
Seit auf meinem 6mq iodé, mittlerweile 6.1, Android 15, läuft ist das 6mq ein alltagstaugliches Smartphone, das tut was es soll, ohne permanent Daten an Google et al zu schicken.
Seit 07/20 ist es bei mir im täglichen Einsatz. Solange Iodé updates liefert wird sich daran auch nichts andern 👍
 
Der Maßstab ist nicht das, was die Anderen machen
Und das was überhaupt möglich und vorhersehbar ist hat keinerlei Relevanz? Google hat da den Schlussstrich gesetzt und wenn man Google will muss man sich an deren Regeln halten. Ohne das zu tun ist ja offensichtlich möglich den Fingerabdrucksensor zu nutzen, auch in aktuelleren Androidversionen.