Und noch einmal "hallo".
Ich habe gestern und heute noch mal ein wenig über die Fragen aus dem OP nachgedacht und ich wollte - auch wenn der Fortschritt schon recht weit ist - noch einmal etwas zu den Ausgangsfragen schreiben, weil Euch das vielleicht auch für weitere Entwicklungen hilft:
Was müsste das Tablop Shift13mi erfüllen, dass es für dich eine begerte Alternative zu den Produkten auf dem Markt ist?
Dazu muss man erst mal ausführen, was der Usecase sein soll. Ja klar, man hätte immer gern die eierlegende Wollmilchsau, aber im Prinzip muss man sich fragen, wozu man so ein Teil wie das 13mi eigentlich haben will.
Bei mir sollte es mein bisheriges Android-Tablet und meinen "Schlepp"top ersetzen. Das ist ein Goggle Pixel C mit der Pixel-C-Tastatur. Was mich da stört ist vor allem, dass man das eigentlich nur sinnvoll zum Browsen und Videogucken verwenden kann. Für das meiste andere ist es - wie ALLE Android-Geräte - IMHO vollkommen unbrauchbar. Man kann das nicht einfach mal statt des Schlepptops mit auf eine Tagung nehmen, weil es keine akzeptable Software zum Arbeiten gibt. Als Workaround habe ich ein Arch Linux in einem chmod-Container gemacht. Das ist aber auch alles andere als befriedigend. Daneben gibt es noch ein paar speziellere Sachen, die ich auch alle lieber mit "richtiger" Software in Linux als mit Krücken in Android machen würde. Daneben ist mein ohnehin eher selten genutzter Laptop etwas betagt und durch einen Sturz auch etwas angeschlagen.
Das 13mi soll insofern beide Geräte ersetzen:
Das das Tablet zum Video-Gucken im Bett und zum Browsen und den Laptop als Arbeitsgerät z.B. bei Besprechungen/Tagungen und für Präsentationen. Daneben gibt es noch ein paar speziellere Sachen (Darstellung sehr großer PDF, Steuerung einer DSLR-Kamera)
5 + Sehr gutes Display? Ohne PWM und somit schonender für die Augen? (PWM - Infos darüber gibt es in Testberichten von Bildschirmen, z.B. auf Notebookcheck.com, sowie weitere Infos von Displaykriterien)
Wenn ich an an meine Einsatzbedingungen denke, ist PWM da ziemlich ungeeignet. Zudem bin ich tatsächlich recht empfindlich auf das Geflimmer.
6 + Ein Display- Verhältnis von 3:2?
Mir ist mit Blick auf übliche Video-Formate würde man natürlich 16:9 bevorzugen. Für 3:2 ist natürlich für Fotos toll (wenn man wie ich Fotos gern mit einer DSLR macht). Aber Video ist bei mir der sehr viel häufigere Anwendungsfall.
7 + Wie viel Stunden Akku-Ladung?
Auch wenn das hier im Forum schon mehrfach stand: Natürlich je mehr je besser.
- Aber ein paar mehr Stunden am Stück sollte das beim Surfen/Tippen schon durchhalten.
Was mir extrem gut gefällt, ist die im NL erwähnte Möglichkeit, das Keyboard als "Powerbank" zu nutzen. Vor allem in der Kombination mit Euren de facto "Standard"-Akkus. Mir ist wichtig, dass ich die Akkus bei Bedarf schnell wechseln kann und dass man auch einen Ersatz-Akku haben kann. Noch besser wäre es natürlich, wenn es eine Möglichkeit gibt, den Ersatz auch außerhalb des Geräts zu laden. Aber das ist für mich ganz klar
kein "must have" sondern nur ein "nice to have". Wichtig ist mir aber, dass es Standard-Netzteile/Ladegeräte gibt. Wenn man auf Reisen ist und das Netzteil kaputt geht, will man nicht lange auf postalischen "Orginal"-Ersatz warten, sondern im Zweifel ein anderes Netzteil mit den passenden Spezifikationen erwerben können.
8 + Der Austausch von Hardwarekomponenten?
Das ist mir vor allem bei den Datenträgern wichtig. Eigentlich war das ja immer der große Vorteil des PC. Und auch bei guten Laptops kann man noch zumindest so etwas tauschen. Bei den superflachen neumodischen "Handtaschenteilen" (wie das 13mi) ist das ja meist im Namen des "IT-Schlankheitswahns" vollständig verklebt und verlötet.
Die Austauschbarkeit von mehr Komponenten als SSD/RAM finde ich das vor allem mit Blick auf die Reparierbarkeit und Nachhaltigkeit sehr interessant. Insofern ist das 13mi der totale Gegenentwurf zum M$ Surface.
Die Austauschbarkeit von SSDs und Reparierbarkeit zusammen mit Linux-Kompatibilität war der Grund, warum ich ÜBERHAUPT erst auf Shiftphone aufmerksam wurde.
11 + Ein neues, mattes oder glänzendes Display erwerben und selber austauschen können?
Mir ist matt lieber, weil ich solche Geräte auch mal häufiger draußen nutzen will/muss. Da will man dann keinen Kosmetikspiegel haben sondern etwas überhaupt sinnvoll benutzbares.
12 + Mainbord soll austauschfähig sein. Ist dir das wichtig?
Bis zu dieser Frage habe ich da für diese Gerätekategorie noch nie drüber nachgedacht. Für Reparierbarkeit ist das natürlich cool. Falls Ihr in ein paar Jahren mal ein "Upgrade-Board" anbieten wollt, dann wäre es natürlich auch eine total sinnvolle Überlegung, nicht gleich alles tauschen zu müssen, sondern nur CPU/Mainboard/RAM. Alleine schon aus Kostengründen, aber eben halt auch wegen "muss einfach nicht sein"-Nachhaltig. Der Bildschirm, Gehäuse und Tastatur sind ja meist noch gut.
13 + Unterstützung verschiedener Betriebssysteme (Linux, Windows, etc.)?
Linux-Kompatibilität ist für mich ein Killer-Feature: "Windows 10" ist eigentlich kein Betriebssystem sondern kostenpflichtige Spyware, die als Trojaner im Gewand eines Betriebssytems den Nutzer dazu bringt, es zu installieren.
Ich muss viel mit personenbezogenen Daten arbeiten, darunter auch nach DSGVO besonders schützenswerte Daten. Das kann ich faktisch nicht rechtskonform mit Windows 10 machen. Was dann immer extrem nervtötend ist: Wenn man ein neues Gerät sucht und dann erst super aufwändig recherchieren muss, ob das alles mit Linux laufen wird. Ich habe da einfach keine Lust mehr zu. Und in der 2-in1-Geräteklasse ist das gefühlt fast ein Ding der Unmöglichkeit.
Hinzu kommt noch eine ganz andere Überlegung: Wenn ich über 1.200 Teuronen für Hardware ausgebe, dann sollte das im Anschluss auch
MEINE Hardware sein. Und ich will und werde die dann auch als mein Eigentum behandeln. Wenn Hersteller der Meinung sind, die bis-zum-geht-nicht-mehr vernageln zu müssen oder Hardware-Kompotenten einsetzen, die nur mit in Kürze vermutlich nicht mehr unterstützten Superspezialexotik-Treibern laufen, dann bin ich halt nicht deren Kunde.
Insofern macht Ihr das für mich gerade genau richtig: Keine exotischer Kram, Treiber (falls überhaupt nötig) über Upstream direkt in den Kernel und keine Probleme.
Ganz genau das ist es, wonach ich suche.
14 + Eine enge Recyclingkette, so dass Shiftphone alle Komponenten des Shift13mu selbstredent zurücknimmt und sie für ihre eigene Wertschöpfungskette recyclet?
Das ist jetzt nicht gerade mein Kernthema, aber auch mit Blick auf Handys fange ich genau durch solche Kampagnen wie Eure an, über so etwas ernsthaft nachzudenken. Mittlerweile ist es wenigstens "added value" bei mir und wichtiger werdend. Aber das ändert halt erst einmal wenig daran, dass ein neues Gerät für den angedachten Zweck auch einsetzbar sein muss. Euer Gerätepfand hatte mich zuerst sehr befremdet. Mittlerweile finde ich die Idee eigentlich gar nicht mehr so schlecht.
16 + jetzt bist du drann. Ein paar Anregungen hast du jetzt erhalten. Schön wäre es, wenn du ein bis zwei Sätze als Begründung für deine Wunsche dazuschreiben könntest. Das hilft anderen deine Wahl nachvollziehen zu können und kann ihnen helfen, für sich selber mehr Klarheit darüber zu erlangen, was ihnen an dem Konzept Shift13mi wichtig ist.
Neben dem, was ich oben schrieb:
Ich hatte eigentlich ein 2-in-1 Gerät mit abnehmbarer Tastatur und Touchscreen mit Linux-Kompatibilität gesucht. Das sollte leicht und portabel sein. Die offensichtliche Konkurrenz ist da offenkundig die M$-Surface-Gerätegruppe, woraus ich aber aus verschiedenen Gründen auf keinen Fall kaufen werde: Angefangen bei der Windows 10 Lizenz, aufgehört bei der vollkommen unreparierbarkeit (laut ifixit), Vernageltheit und Garantiebedingungen. Eigentlich soll man da ein Vermögen für ein Gerät ausgeben, was einem auch nach dem Kauf tatsächlich nicht gehört. Ich will so etwas einfach nicht. Das gleiche gilt auch für den ganzen überteuerten Rest auf dem Markt. Ansonsten gibt es eigentlich nur museal anmutende, schwere Geräte, die zwar linuxkompatibel sind, aber nicht über ausreichend Leistung verfügen, um die für irgend etwas jenseits des Schreibmaschinenersatz einzusetzen.
Ich war nur deshalb bereit, Eurer 13mi vorzubestellen, weil die Beschreibung
ganz genau das waren, was ich
eigentlich schon lange wirklich haben wollte: Ein linuxkompatibles 2-in-1 Touch-Gerät mit Stift, abnehmbarer Tastatur, guten Leistungsparametern - UND auch noch Reparierbar, Datenspeicher austauschbar usw. Es gibt meiner letzten Recherche nach kein einziges vergleichbares Angebot auf dem Markt. Das die Tastatur offenbar auch für andere BT-/USB-Geräte taugen soll (ich vermute, das ist dann faktisch einfach eine gelabelte Clevetura-Tastatur, die ansonsten mit deutschem Zeichensatz derzeit quasi nicht bekommbar ist) ist da direkt noch mal ein richtig großes extra-Plus!
Was ich zusammen mit dem Stift gut fände: Eine ordentliche Abdeckung des sRGB- und/oder AdobeRGB-Farbraums. Fotobearbeitung ist jetzt nicht mein Primärinteresse (das wird auch weiterhin im Schwerpunt auf den Monitoren des PC stattfinden), aber es ist natürlich schön, wenn man so ein Gerät zur Fernsteuerung der DSLR nutzt und direkt vor Ort schon mal einen vernünftigen Farbeindruck bekommen kann. (Wozu die Displays auf den Kameras ja allgemein eher ungeeignet sind.)
So, keine Ahnung, ob das Euch jetzt noch weiter hilft, aber - wie eingangs geschrieben: Vielleicht hilft es ja bei weiteren Überlegungen zur Modellpflege oder für weitere Geräte.