Also ich will es noch ein letztes Mal als "Hobbyfotograf" meine Sicht zur Kamera-Thematik zusammenfassen. Danach nehme ich mir vor, mich zum leidigen Kamera-Thema des 6mq nicht mehr hier im Forum zu äußern.
Das Kamera-Modul des 6mq ist nicht das eigentliche Problem- oder Konfliktthema. Die Kamera-Hardware des 6mq ist genauso schlecht wie von anderen Smartphones. Smartphone-Kameras sind im Vergleich zu echten Kameras ein billiger Kompromiss. Was machen die großen Hersteller, um die mangelnde Qualität der Billig-Knippsen zu kaschieren? Sie bauen softwaremäßig eine Bildbearbeitung in die Kamera-App ein. Diese Bildbearbeitung wird auch als Beauty-Filter bezeichnet. Diese automatischen, zwischengeschalteten Filter machen auf einem viel niedrigeren Niveau dasselbe, was der echte Fotograf in der Dunkelkammer oder mit Photoshop macht. Dies bedeutet, wenn ich mit dem Smartphone Bilder knippse, trifft eine qualitativ minderwertige Kamera auf (in meinen Augen ebenfalls niveaulose) Beauty-Filter. Das Foto sieht im Ergebnis auf dem Bildschirm eines Smartphones oder auf einem Computer-Bildschirm ganz gut aus und die meisten Personen sind mit diesem Ergebnis zufrieden, weil sie nicht mehr Anspruch haben. Spätestens, wenn man die Fotos großformatig ausdruckt (DIN-A4 oder größer), sieht man, wie miserabel die Qualität z.B. im Vergleich mit einem Foto, welches mit einer Spiegelreflex- oder System-Kamera geschossen wurde, ist. Ich habe auch kapiert, dass die meisten Personen selbst mit Ausdrucken ihrer Smartphone-Fotos zufrieden sind. Das dürfen sie.
Zurück zum 6mq! Die Kamera-App des Phones bietet kaum Einstellungsmöglichkeiten und hat wenig softwaremäßige Bildbearbeitung eingebaut. Vermutlich hat Shiftphone als kleine Firma einfach nicht die nötige Manpower, um aufwendige Beauty-Filter zu realisieren. Darüber kann man nun unendlich lamentieren. Man kann sich aber auch einfach eine alternative App über den Google-Play-Store für die OS-G-Version ziehen. Dort gibt es sogar elaborierte Apps für einen Apfel und ein Ei, die deutlich besser sind, als die Kamera-Apps von Google oder Apple. Und alle, die es hinkriegen, die OS-L-Version zu installieren, schaffen es auch, eine GCam zu installieren - die Anleitungen dazu sind hier im Forum zu finden - oder nehmen die Open Kamera aus dem F-Droid. Mit diesem Apps knippst das 6mq ähnlich verschlimmbesserte Fotos wie ein Iphone.
Ich bin übrigens froh über die Kamera-App des 6mq. Ein Foto, welches durch Beauty-Filter geschminkt und verschlimmbessert wurde, kann nur noch begrenzt in Photoshop korrigiert werden. Mir ist es lieber, dass die Fotos möglichst unbearbeitet bleiben, weil solche rohen Bilder zwar erst einmal schlechter aussehen, hingegen mehr Bildinformationen in sich tragen, die ich bei der Bearbeitung in Photoshop ausnutzen kann. Deswegen bin ich mit der Kamera-App des 6mq zufrieden und nutze je nach Zweck manchmal die Stockkamera und manchmal die GCam.
Danke. Das ist ein - für mich - ziemlich hilfreicher Beitrag. Mit dem kann ich - mit geringem Aufwand wieder etwas motivierter "weitertapern" und meine Infos zusammensuchen.
Nun mal was anderes -
Wenn ich ein normaler Kunde bin, der einfach nur ein möglichst gutes - so fair wie möglich hergestelltes Telefon kaufen möchte (etc.) - meine "mitgebrachten" Interessenschwerpunkte aber nicht Richtung Technik gehen, dass schreckt das eher ab, dass man sich so viele Infos (inklusive, wovon reden "die" da überhaupt, wenn sie diesen und diesen und diesen Begriff verwenden? zusammensammeln muss.
Nicht dass ich, um es mal platt zu sagen, zu dusselig wäre, aber es ist nicht das womit ich mich naturgegeben sowieso gern befasse. Sonst hätte ich ja dieses ganze Wissen, welches dem ein oder anderen hier so locker aus den Fingern in die Tastatur zu fließen scheint. Ich empfinde es als Belästigung anderen mein Phone hinzuhalten und zu sagen: Kannst Du mir bitte erklären, wie das Ding funktioniert. Es gibt auch kaum welche im Umfeld, davon mal abgesehen. Mein Enthusiasmus mir das vielleicht im Web zusammenzusammeln hat mittlerweile nachgelassen, weil ich immer wieder auf die Begriffe stoße, zu denen ich erst anfangen muss rauszuknobeln was überhaupt Phase ist.
Wie soll ein faires Telefon breite Massen erreichen, wenn ich mich schon so schwer damit tue?
Wenn es ein Super-Nischen-Produkt bleibt, wird es dann wirtschaflich erfolgreich?
Da kippt die Wahrnehmung zum Phone hin, dann langsam in Richtung Belastung...
Das ist wie die alte Kiste von "ich möchte ein Auto fahren können, auch Reifen wechseln, aber ich möchte mich nicht mit den Specifics des Motors so weit befassen, dass ich unser Auto (und es ist noch eines an dem man schrauben kann) selber reparifizieren könntete.
Ja. Also eigentlich war ich wirklich davon ausgegangen, dass ich halbwegs brauchbare Fotos machen kann - und die direkt nutzen kann, ohne noch irgendwann zufällig zu hören, dass das noch ne App gebraucht wird.
Dass ich noch eine brauche ist dann nicht das Thema. Aber dass mir das nicht gleich mitgeteilt wird, und von Anfang an eine Hilfestellung (Tutorial) wie es geht, das emp/finde ich langsam (als) grenzwertig - aus den oben genannten Gründen.