Erfahrungsberichte sind okay. Ich würde das aber eher für Positives nutzen. "Negatives" ist dann zum Beispiel ein Fehler der repariert werden muss oder eine Funktionalität die nicht vorhanden ist.
...und genau da ist das Problem. Zu viele erwarten hier im Erfahrungsberichte-Thread eben nur die positiven Sachen. Das wäre aber dann kein Erfahrungsbericht-Thread, sondern ein Lob-Thread.
Es gibt auch einen Unterschied zwischen einem (negativen) Erfahrungsbericht und einen Fehler, der repariert werden soll oder einen Funktionalitätswunsch. Beispiel 1:
- Fehler-Thread: Wenn ich durch Kleinkleckersdorf fahre, stürzt bei mir das Handy ca. eine Stunde später ab. LTE ist eingeschaltet, hier ist eine Logdatei.
- Erfahrungsbericht: Ich bin öfters unterwegs, und da stürzt mir das Handy immer wieder ab. Das ist für mich als Nutzer ziemlich problematisch, da ich dann, bis ich die SIM-Karten-PIN eingebe, keine Anrufe mehr bekommen kann. Das schränkt ziemlich stark ein, wie ich das Handy nutzen kann. (Kann aber auch sein: mich stört das nicht so sehr, ich komme damit ganz gut klar.)
Beispiel 2:
- Wunsch-Thread: Wäre es möglich, sich ein Modul dazuzukaufen, womit man das Kabellose Laden hinzufügen kann? Was für Möglichkeiten gäbe es dafür? Könnte das über die USB-C-Schnittstelle laufen?
- Erfahrungsbericht: Mir fehlt echt das Kabellose Laden. Da sonst alle Handys im Haushalt den Qi-Standard unterstützten, hatten wir uns das Leben vereinfacht und überall Qi-Ladeflächen eingerichtet, das kann ich mit meinem 6mq nicht benutzen. Heißt: ich muss immer mein eigenes Ladekabel mitschleppen, und wir mussten sogar jetzt extra Ladegeräte kaufen, die wir sonst nicht gebraucht hätten. (Kann aber auch sein: Habe ich nie benutzt, ist mir egal, stört mich nicht, dass es fehlt.)
Wo ist der Unterschied? Beim jeweils Ersten geht es um die Kommunikation mit SHIFT. "Hey, das funktioniert nicht, könnt ihr das bitte in Ordnung bringen?" Und beim jeweils Zweiten geht es darum, ein ehrliches Bild an mögliche Nutzer zu geben, wie es ist, täglich mit dem Handy umzugehen. Da geht es darum, wie ist es im Alltag, mit den Mängeln, die das Handy hat (es ist nunmal kein Handy perfekt), klarzukommen? Wie steht das positive im Verhältnis zum negativen? Wie verbessern die positiven Seiten einem das Leben? Wenn man das in einen positiven Erfahrungsbericht-Thread und Problemthreads aufteilt, sieht der möglicher Käufer nicht so gut, wie das Gesamtbild ist. Kommen die Probleme vermehrt vor? Sind das Einzelfälle? Wie beeinflusst es den Alltag mit dem Handy?
Und ja, da werden sich Punkte wiederholen, das ist vollkommen normal - positive sowie auch negative Punkte. Genau wie z.B. in den Rezensionen für einen Fernseher, der dauernd piept wenn er eingeschaltet ist, wird Person A das wahrscheinlich in ihrer Rezension erwähnen, genauso wie Person B, C, D, und E. Was aber relevant ist, ist wie das einem beeinträchtigt. Person A beschreibt es eher als ein Piepen, was man bald nicht mehr merkt, Person B sagt, dass er den Fernseher irgendwann austauschen musste, weil es zu viel wurde. Und möglicher Kunde F sagt entweder, "ich identifiziere mich eher mit Person A, sowas blende ich meistens relativ gut aus, kaufe ich" oder "das, was Person B beschreibt kenne ich, solche Töne regen mich richtig auf, da lass ich lieber die Finger davon".
Dafür ist ein Erfahrungsberichte-Thread gut. Jeder ist anders, deswegen sind diese verschiedene Sichtweisen gut und eine große Hilfe beim Kauf.
P.S. Ganz ehrlich, so eine Länge ist nicht außergewöhnlich bei solchen Threads. Ich habe mal den äquivalenten Thread für meinen Rechner wieder rausgesucht, er hat ein paar hundert posts mehr als dieser hier. Und das war noch eher On-Topic als dieser Thread, da gab es längst nicht das Ganze mit "das ist ja eine kleine Firma, seid nicht so kritisch", es hat sich an der Kritik noch viel mehr wiederholt. Aber die verschiedenen Sichtweisen haben mir geholfen, die Entscheidung abzuwägen. (Und siehe, es war die richtige Entscheidung, da ich den Rechner bald 8 Jahre im Einsatz habe, und den auch jetzt verwende, um diesen Beitrag zu schreiben. Der wird lange nicht in den Ruhestand gehen.)
P.P.S. Es ist mir klar, dass schließen ≠ löschen. Löschen wurde allerdings erwähnt, und da wollte ich gleich sagen: ganz und gar nicht in Ordnung.